Beschreibung
Schreiben bedeutet für Hubert Fichte, sich mit unbekannten Realitäten auseinandersetzen. Die Subkultur von St. Pauli kann diese unerforschte Wirklichkeit ebenso sein wie die magischen Mischkulte in Mittel- und Südamerika oder im karibischen Raum. Fichtes Ethnopoesie ist einzigartig in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Sein Fasziniertsein von Grenzsituationen führt ihn in die Welt des Synkretismus, in den Bereich von Mixturen aus afrikanischen, christlichen und indianischen Religionen unter unterschiedlichsten politischen Ordnungen und Gesellschaftsformen. Fichtes Stärke liegt in seiner Fähigkeit, wissenschaftliche Sachverhalte mit poetischen Mitteln, als Collage aus Interviews, Feature und Litanei darzustellen. Beim Ersterscheinen dieses Bandes - der über die afroamerikanischen Religionen in Santo Domingo, Venezuela, Miami und Grenada berichtet - schrieb die Basler Zeitung: 'Hubert Fichte hat das Verständnis des Menschen um ein großes Stück erweitert und damit auch, wie kaum ein anderer, die deutschsprachige Literatur bereichert.'
Autorenportrait
Hubert Fichte, 1935 in Perleberg geboren, wuchs in Hamburg auf, war Schauspieler, Schafhirte und Landwirtschaftslehrling. Seit 1963 lebte Fichte als freier Schriftsteller in Hamburg. Zu seinen wichtigsten Werken zählen die Romane Das Waisenhaus (1965), Die Palette (1968) und Versuch über die Pubertät (1974), die ethnopoetischen Reiseberichte Xango (1976) und Petersilie (1980) sowie die mehrbändige Geschichte der Empfindlichkeit (ab 1987). Hubert Fichte starb am 8. März 1986 in Hamburg.
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