Beschreibung
Im Sommer 1964 verbringt der junge Ich-Erzähler Moritz Schoppe in dem oberfränkischen Städtchen Wunsiedel zehn leidvolle Wochen - sein Engagement bei den dort alljährlich stattfindenden Luisenburg-Festspielen gerät zum Fiasko. Unter den Schauspielern ist er isoliert, seine dramaturgischen Verbesserungsvorschläge kommen nicht an, und zu allem Überfluss trennt sich auch noch seine Freundin von ihm. Allein die Lektüre der Romane des in Wunsiedel geborenen Jean Paul bewahrt ihn vor der Verzweiflung. Mehr als vierzig Jahre später stellt sich der einstige »Verfinsterungsort« für Schoppe anders dar. Er unternimmt romantische Spaziergänge am Rande des Fichtelgebirges, forscht nach den Gräbern seiner früheren Wirtsleute und steht unerwartet vor dem Grab von Rudolf Heß. Auch den Hauptort frühen Unglücks, die Naturbühne der Luisenburg, sucht er auf, doch das einst so geliebte Theater ist ihm fremd geworden. Im Gehen, Beobachten und Erinnern liegt die Chance eines Neuanfangs. Shortlist des Deutschen Buchpreises 2011
Autorenportrait
Michael Buselmeier, geboren 1938 in Berlin und aufgewachsen in Heidelberg, war Schauspieler und Regieassistent. Studium der Germanistik und Kunstgeschichte, Lehrtätigkeit an verschiedenen Hochschulen. Zahlreiche Lyrik- und Prosaveröffentlichungen sowie publizistische Arbeiten und Herausgeberschaften.
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