Beschreibung
Wussten Sie, dass eine Sonnenbrille auf den Augen mehr bringt als eine in den Haaren? Dass Bettwäsche nicht gemustert sein sollte, weil man sonst vom Schlafen abgelenkt wird? Und wussten Sie, dass Sarah Kuttners liebster Steven-Spielberg-Film der mit den zwei Typen ist, die ein Klavier durch die Tür tragen wollen, aber nicht raffen, dass man es quer nicht rein bekommt? Was muss man von der EU-Verfassung wissen? Was sind die besten Schuhe für den Sommer? Und vor allem: Was wird besser? Sarah Kuttner kennt die Antwort auf alle Fragen, die Sie schon immer nicht wissen wollten: Ist Grillen Breitensport oder Brauchtum? Kann man in einem auf Ebay ersteigerten Erbseneintopf wirklich die Silhouette der Klitschko-Brüder nach dem Kampf erkennen? Stimmt es, dass in Berlin Bionadetrinken verboten ist, weil Getränkerecht Ländersache ist, und dass im vorteilhaften Nachttischlampenlicht sogar der Jahreswirtschaftsbericht schöner wird? Mit einer Geschwindigkeit von 1000 words-per-Minute und nach den Regeln der Rechtsprechreform begibt sich Sarah Kuttner auf 'Das oblatendünne Eis des halben Zweidrittelwissens'. Vertrauen Sie ihr!
Autorenportrait
Sarah Kuttner wurde 1979 in Berlin geboren und arbeitet als Moderatorin. Sie wurde mit ihren Sendungen 'Sarah Kuttner - Die Show' (VIVA) und 'Kuttner.' (MTV) bekannt und arbeitete mehrfach für die ARD. Bei zdf.neo hat sie das Großstadtmagazin 'Bambule' und die Talkshow 'Kuttner plus Zwei' moderiert. Seit 2016 produziert und moderiert sie die monatliche Veranstaltungsreihe 'Kuttners schöne Nerdnacht' und seit 2017 moderiert sie gemeinsam mit Stefan Niggemeier den Podcast 'Das kleine Fernsehballett' auf Deezer. Ihre Kolumnen für die Süddeutsche Zeitung und den Musikexpress wurden im Fischer Taschenbuch Verlag veröffentlicht. Ihr erster Roman 'Mängelexemplar' erschien 2009 und stand wochenlang auf der Bestsellerliste. Danach erschienen die Romane 'Wachstumsschmerz' (2011), '180 Grad Meer' (2015) und 'Kurt' (2019). Sarah Kuttner lebt in Berlin.
Leseprobe
Ist das jetzt der Winter da draußen? Während ich dies hier schreibe, entscheidet sich der Sommer zu einem letzten Ausbruch. Danach aber beginnt wohl endgültig diese seltsame Jahreszeit, die hierzulande Herbst, Winter und Frühjahr ersetzt. Eigentlich kann man Herbst, Winter und Frühjahr quasi linksbündnismäßig zu einer kommerziell erfolgreicheren Jahreszeit zusammenziehen. Sie dauert etwa von Ende September bis Juni und ist von Dauergraupel und Serotonin-verdrängender Himmelsverhangenheit geprägt. Von etwa Ende Juni an macht diese Jahreszeit kurz Pause für wärmliches Regenwetter; Ende September wird es dann kurz 50 Grad, und dann geht's wieder von vorne los. Was kann man aus der Wahl lernen? Man sollte besser nichts aus Wahlen lernen, das führt nur zu neuen Fehlentschlüssen. Bewundernswert ist aber der von der SPD eingeschlagene Oasis-Kurs: obwohl man eigentlich abgedankt hat und nichts mehr hinbekommt, wird einfach rotzfrech behauptet, man sei immer noch die best fucking Partei in the World. Und einige glauben es sogar. Schröder und Müntefering sind die Gallagher-Brüder der Politik, das ist bemerkenswert. Und Schröder ist nach seinem Elefantenrunden-Auftritt, bei dem er rumgeblafft hat wie nach 12 Säcken Koks, definitiv Liam Gallagher. Ansonsten hat uns die Wahl neben allerlei Chaos vor allem nur eins der fiesesten Quatsch-Wörter seit langem beschert: "Schwampel." Ein Wort, das hiermit von mir zum ersten und letzten Mal benutzt wurde. Mit wem würdest du in Koalitionsverhandlungen treten? Meine sexuellen Präferenzen gehen niemanden etwas an! Rucksack oder Umhängetasche? Der Tag, an dem man mich mit einem bollerigen Rucksack auf dem Rücken durch den Dauergraupelregen schlurfen sieht, muss erst noch kommen. Sollte mich tatsächlich mal jemand mit einem Rucksack antreffen, gewinnt er oder sie einen Tag in diesem Rucksack und wird von mir durch die Gegend getragen. Rucksäcke sind ein besonders unschönes Symbol für den Sieg von Zweckmäßigkeit über Schönheit. In der Politik mag das Sinn machen, im Taschenwesen aber nicht. Kannst du eigentlich kochen? Ich bekomme gelegentlich Mahlzeiten zustande, die über das Auftauen von Pizzen oder Erhitzen von Fertiggerichten hinausgehen. Kochen kann man das nicht nennen. Marius Müller-Westernhagen ist ja auch kein Popstar - trotzdem steht er auf großen Bühnen und alle klatschen. Bist du gegen Grippe geimpft? Nein, aber jetzt, wo Sie mich drauf ansprechen, werde ich's wohl bald sein. Letztes Jahr habe ich mich in meiner Sendung impfen lassen - eine mittelstarke Erkältung habe ich trotzdem bekommen. Mittelstarke Erkältungen können aber im Gegensatz zu gemeinen Grippen wenigstens noch herbstwinterlich zelebriert und als Ausrede zum Nichtstun genutzt werden. Zuviel Fernsehen macht Schüler dumm. Was sagst du dazu? Ich glaube, zuviel Dummes macht dumm, nicht nur Schüler. Interessierst du dich für Horoskope? Schon. Ich nehme sie zwar nicht sonderlich ernst, aber ich lese sie. Die meisten sind ja leider sehr allgemein gehalten: "Wenn Sie es geschickt anstellen, wartet heute eine große Chance auf Sie." Deshalb bin ich immer wieder begeistert, wenn sich mal einer dieser Horoskopschreiber so richtig präzise aus dem Fenster lehnt. Oder anders gesagt: Ich ziehe meinen Hut vor dem Horoskopschreiber, der schreibt: "Heute um 13 Uhr 47 wird Ihnen beim Aufräumen Ihrer Wohnung eine Pudhys-Platte auf den Kopf fallen." Die Uni geht wieder los. Ich bin ja nicht mehr aktiv. Noch vor zwei Jahren hatte ich ja einen Lehrstuhl am Konversationskonservatorium inne. Hat man Lehrstühle inne oder hat man sie einfach? Egal. Thema meiner Vorlesung am Konversationskonservatorium: "Die Innehabung von Lehrstühlen - häufig gestellte Fragen zu Standardformulierungen in der deutschen Sprache". Danach habe ich kurz an einer technischen Hochschule gelehrt. Thema "Wie man mit 1,60 Meter trotzdem an Sachen ran kommt, die 1,70 Meter hoch sind". Jetzt in meiner nichtaktiven Zeit
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