Beschreibung
'Scrum' heißt die revolutionäre Methode, die seit den 90er-Jahren große ITProjekte zum Fliegen bringt. Und das schneller und kostengünstiger als geplant: Unternehmen, die mit Scrum arbeiten, schaffen die doppelte Arbeit in der Hälfte der Zeit. Gar nicht auszudenken, was geschähe, wenn jede Firma von dieser Methode profitieren könnte! Genau das ist Jeff Sutherlands Mission. Als Scrum-Erfinder zeigt er in seinem neuen Standardwerk ganz normalen Unternehmen, wie sie Scrum-Teams etablieren, ihre Entwicklungsaufgaben vereinfachen und alle ihre Projekte agil, zügig und kostengünstig durchziehen.
Autorenportrait
Dr. Jeff Sutherland ist Erfinder der Scrum-Methode und Unterzeichner des Agile Manifests, das die Bewegung des Agilen Softwaremanagements begründete. Er ist West-Point-Absolvent, war Kampfpilot in der US Air Force und lehrte an der Colorado Medical School. Heute ist er CEO von Scrum, Inc. und lehrt die Methode weltweit.
Leseprobe
Vorwort Warum Scrum? Ich habe Scrum vor 20 Jahren gemeinsam mit Ken Schwaber entwickelt, um die Softwareentwicklung in der Technologiebranche zu beschleunigen und sie verlässlicher und erfolgreicher zu machen. Bis dahin - und das galt sogar noch im Jahr 2005 - wurden die meisten Softwareentwicklungsprojekte mithilfe des Wasserfall-Modells vorangetrieben. Ein Projekt durchläuft dabei einzelne, scharf voneinander abgegrenzte Entwicklungsschritte, an deren Ende die Auslieferung an den Kunden oder Nutzer steht. Dieser Prozess ist nicht nur langsam und unberechenbar, sondern fördert oft auch keinerlei Produkt zutage, das tatsächlich gebraucht und nachgefragt würde. Monatelange oder gar jahrelange Lieferverzögerungen waren die Regel. Aufgrund der zu Projektbeginn angefertigten Stufenpläne, die in beruhigend detaillierten Gantt-Charts ausgebreitet wurden, wiegte sich das Projektmanagement in dem Glauben, dass man den Entwicklungsprozess schon unter Kontrolle habe - doch fast immer wurden Termine und Kostenrahmen schnell und nachhaltig gesprengt. Um diese Mängel zu überwinden, entwickelte ich 1993 eine neue Herangehensweise: Scrum. Sie verkörpert einen radikalen Bruch mit den vorschriftslastigen Projektmanagementmethoden der Vergangenheit, bei denen der Vorgesetzte Anweisungen erteilt. Scrum ähnelt vielmehr evolutionären, adaptiven und selbstkorrigierenden Systemen. Das Scrum-Gerüst hat sich umgehend zur Standardmethode für die Konzeption neuer Software und Produkte in der Technologiebranche entwickelt. Doch während Scrum große öffentliche Erfolge beim Management von Soft- und Hardwareprojekten in Silicon Valley feiert, ist es bis heute im allgemeinen Wirtschaftsleben relativ unbekannt. Und deshalb habe ich dieses Buch geschrieben - um Unternehmen außerhalb der Technologiebranche das Managementsystem Scrum vorzustellen und zu erläutern. In diesem Buch beschreibe ich die Entstehung von Scrum, das im Toyota-Produktionssystem und in der OODA-Schleife der Kampfflieger wurzelt. Ich erläutere, wie wir Projekte um kleine Teams herum organisieren und warum das eine so effektive Arbeitsweise darstellt. Sie erfahren, wie wir Projekte priorisieren, einwöchige bis einmonatige "Sprints" auf die Beine stellen, um ein Projekt voranzutreiben und alle Teammitglieder in die Verantwortung mit einzubinden, und im Tagesrhythmus kurze Daily Scrums abhalten, um unsere Fortschritte im Auge zu behalten und den zwangsläufig auftretenden Herausforderungen zu begegnen. Und ich zeige Ihnen, wie Scrum das Prinzip der kontinuierlichen Verbesserung mit dem Konzept verbindet, minimal funktionsfähige Produkte zu entwickeln, um so eine schnelle Rückmeldung des Kunden einzuholen, anstatt damit bis zur vollständigen Fertigstellung zu warten. Wie Sie auf den folgenden Seiten sehen werden, lässt sich mithilfe von Scrum alles Mögliche erreichen - vom Bau eines erschwinglichen Autos mit sehr niedrigem Benzinverbrauch bis zur Überführung der Datenbanksysteme des FBI ins 21. Jahrhundert. Ich lade Sie herzlich ein weiterzulesen. Sie werden erkennen, wie Scrum Ihr Unternehmen bei der Umgestaltung seiner Arbeits-, Entwicklungs- und Planungsprozesse unterstützen und ihm zu neuen Herangehensweisen verhelfen kann. Ich bin der festen Überzeugung, dass Scrum das Potenzial besitzt, in nahezu jeder Branche die Prozesse von Grund auf umzugestalten - genauso wie es die Innovationsfähigkeit und die Entwicklungszeiten bei einer atemberaubenden Vielzahl von Unternehmen und Produkten aus Silicon Valley und der restlichen Technologiewelt revolutioniert hat. Jeff Sutherland Kapitel 1 Unsere Welt ist aus den Fugen geraten Jeff Johnson war sich ziemlich sicher, dass dieser Tag für ihn nichts Gutes bereithielt. Am 3. März 2010 hatte das FBI sein größtes und ehrgeizigstes Modernisierungsvorhaben zu Grabe getragen - ein Vorhaben, das ursprünglich ein zweites 9/11 verhindern sollte, sich dann aber in eines der schlimmsten Softwaredebakel aller Zeiten verwandelte. Mehr als ein Jahrzehnt hatte das FBI in die Aufrüstung seines Computersystems investiert, und doch sah es so aus, als würde dieses Projekt scheitern. Schon wieder. Nur dass diesmal er die Verantwortung trug. Sieben Monate zuvor hatte er das Gebäude des FBI erstmals betreten, auf Vorschlag des neuen IT-Leiters Chad Fulgham, eines früheren Arbeitskollegen bei Lehman Brothers. Zu diesem Zeitpunkt war Johnson stellvertretender Leiter der Abteilung für IT-Technik. Sein Büro befand sich auf der obersten Etage des J. Edgar Hoover Buildings mitten in Washington, D.C., mit Blick auf das Washington Monument. Er ahnte nicht, dass er einen Großteil der nächsten zwei Jahre in einem fensterlosen Kellerraum mit Wänden aus Schlackenbeton zubringen würde, um etwas zu reparieren, das gemeinhin als irreparabel galt. "Die Entscheidung fiel uns nicht leicht", sagt Johnson heute. Sein Vorgesetzter und er hatten beschlossen, die Niederlage einzuräumen und einem Programm den Todesstoß zu versetzen, das schon ein knappes Jahrzehnt und mehrere Hundert Millionen US-Dollar verschlungen hatte. Es erschien nun sinnvoller, das Projekt hausintern fertigzustellen. "Aber es musste erledigt werden, und zwar gut." Bei dem Projekt handelte es sich um das sehnlichst erwartete Computersystem, welches das FBI ins moderne Zeitalter katapultieren würde. Im Jahre 2010, inmitten der Ära von Facebook, Twitter, Amazon und Google, legte das FBI noch immer den überwiegenden Teil seiner Berichte in Papierform ab. Seine Dokumentenverwaltung, das sogenannte Automated Case Support System, lief auf riesigen Großrechnern, die irgendwann in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts mal hochmodern gewesen waren. Manche Sonderermittler nutzten es nicht einmal - im Zeitalter von Terrorattacken und extrem mobilen Kriminellen war es einfach zu schwerfällig und zu langsam. Wenn ein FBIAgent irgendetwas unternehmen wollte sei es, einen Informanten zu bezahlen, einen Terroristen zu verfolgen oder über einen Bankräuber zu berichten , musste er im Wesentlichen genauso vorgehen wie schon 30 Jahre zuvor. Johnson beschreibt es so: "Man erstellte ein Dokument in einem Textverarbeitungsprogramm und druckte es drei Mal aus. Ein Ausdruck wanderte die Befehlskette hoch, ein zweiter wurde abgeheftet für den Fall, dass der erste verloren ging. Auf dem dritten musste der Agent mit Rotstift im Ernst, mit einem Rotstift! die Schlüsselwörter für die hausinterne Datenbank markieren. Man musste also seinen eigenen Bericht indexieren." Wurde der Antrag genehmigt, kam der Ausdruck, mit einer Nummer versehen, von oben zurück. Eine schlichte Nummer auf einem Stück Papier diente dem FBI zur Verwaltung aller seiner Vorgänge. Diese Methode war so altbacken und durchlässig, dass man das Versagen der Behörde im Vorfeld der Terroranschläge vom 11. September 2001 teilweise darauf zurückführte. Das FBI hatte es nicht vermocht, einen Zusammenhang zwischen der Einreise mehrerer Al-Qaida-Aktivisten in den Wochen und Monaten vor den Anschlägen zu erkennen. Das eine Büro verdächtigte einen der späteren Terroristen. Ein zweites wunderte sich, dass so viele verdächtige Ausländer Flugstunden nahmen. Und ein drittes überwachte zwar jemanden, behielt das aber für sich. Niemand im FBI fügte die Puzzlesteine je zusammen. Die mit der Untersuchung der Anschläge beauftragte Kommission ging intensiv der Frage nach, warum diese nicht im Vorfeld verhindert werden konnten. Dabei stellte man fest, dass die Analysten gar keinen Zugang zu den Informationen erhielten, die sie analysieren sollten. Im Untersuchungsbericht heißt es: "Der beklagenswerte Zustand der Informationssysteme des FBI führte dazu, dass der Zugang zu Informationen von den persönlichen Beziehungen des Analysten zu den betreffenden Informationsträgern in einer operativen Einheit oder Gruppe abhing." Bis zu den Anschlägen des 11. September hatte das FBI noch nie eine Gesamtbewertung der terroristischen Bedrohung, die sich gegen die USA richtete, vorge...
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