Beschreibung
Band 3 der grandiosen Vampir-Saga Ende des 19. Jahrhunderts ist die Macht der letzten Vampir-Clans in Europa am Schwinden. Um das Überleben ihrer Gattung zu sichern, beschließen die Altehrwürdigen, ihre Nachkommen fortan gemeinsam zu unterrichten. Beim wilden Clan der Pyras geht die Ausbildung in ihr drittes Jahr. Doch im Labyrinth unter den Straßen von Paris lauert ein alter Feind - und er ist mächtiger denn je. Der Vampirjäger ist zurück, mit einer Waffe, die für die Geschöpfe der Nacht den Untergang bedeuten könnte."Die Erben der Nacht" ist schaurig-romantisches und zugleich actionreiches Drama um Intrigen, Liebe und Verrat voll wunderbar düsterer Schauplätze. Mireißender Schmökerstoff für alle Fans von Vampiren und dunkler Fantasy.
Autorenportrait
Ulrike Schweikert arbeitete nach einer Banklehre als Wertpapierhändlerin, studierte Geologie und Journalismus. Seit ihrem fulminanten Romandebüt 'Die Tochter des Salzsieders' ist sie eine der erfolgreichsten deutschen Autorinnen historischer Romane. Ihr Markenzeichen: faszinierende, lebensnahe Heldinnen. Nach ihren beiden großen historischen Jugendromanen 'Das Jahr der Verschwörer' und 'Die Maske der Verräter' hat die vielseitige Autorin inzwischen ihre erste Fantasy-Saga für Jugendliche verfasst, die auf Anhieb ein Erfolg wurde: 'Die Erben der Nacht'. Ulrike Schweikert lebt und schreibt in der Nähe von Stuttgart.
Leseprobe
Die Vampirin n?rte sich mit gesenkten Lidern, und doch war ihr, als k?nne sie jede Einzelheit seiner machtvollen Gestalt sehen. Ein Schauder rann durch ihren Leib, als sein Blick ?ber sie strich. Nein, er strich nicht nur ?ber sie hinweg, blieb nicht an Spitzen, Taft und T?ll h?en. Er drang tief in sie ein und h?e ihre Seele entbl??, wenn sie eine besessen h?e. Er las ihre Gedanken und glitt durch ihre rasch wechselnden Gef?hle. Es war wunderbar und schrecklich zugleich, so nackt vor ihm zu stehen. "Was hast du mir zu berichten?", fragte er, obwohl er die Antwort l?st in ihrem zitternden Gem?t gelesen haben musste. Sie verbeugte sich noch einmal tief und wagte noch immer nicht, den Blick zu heben. "Meister", sagte sie mit bebender Stimme, "der Stein ist vernichtet." "Vernichtet? Man kann den cloch adhair, das Herz Irlands, nicht zerst?ren!" Es ?erte sie, dass sie sich so ungeschickt ausdr?ckte und ihm dadurch Gelegenheit gab, sie zu korrigieren, statt sie mit Lob zu ?bersch?tten. "Zerst?ren konnte ich ihn nicht", gab die Vampirin missmutig zu, "aber das ist auch nicht wichtig. Entscheidend ist, dass er f?r die Lycana nicht mehr erreichbar ist. Ich habe daf?r gesorgt, dass er nun f?r alle Zeiten auf dem Grund des Lough Corrib ruht und Eure Pl? nicht mehr durchkreuzen kann." Das Gef?hl von Triumph flammte wieder so stark in ihr auf, dass sie die Lider hob und ihn ansah. Ganz gleich wie oft sie ihm begegnete oder ihn in ihren Tr?en sah, ?berraschte sie doch jedes Mal die Woge von Gr?? und Macht, die ihn umgab und die ihr nun entgegenbrandete, als wollte sie die Vampirin verschlingen. Sie musste all ihre Kraft aufbieten, um ihre Miene von k?hlem Stolz zu wahren und nicht zur?ckzuweichen. "Ivy ist Euer! Tut mit ihr, was Ihr wollt. Greift sie Euch, l?scht sie aus, vernichtet sie. Nichts wird Euch daran hindern k?nnen. Der uralte Schutzbann ist gebrochen." Der Meister hatte gewonnen und nun war auch sie am Ziel ihrer W?nsche angelangt. Sie hatte ihm gut gedient. Die Belohnung war ihr sicher. Nun endlich w?rde er ihr die Hand reichen und sie mit sich nehmen. Sie w?rde die F?rstin an seiner Seite sein. Der Meister stand noch immer reglos da. Nur seine Augenbrauen hoben sich kaum merklich ein St?ck und dennoch durchfuhr es die Vampirin hei?und kalt. "So? Bist du dir ganz sicher?" Nat?rlich hatte er wieder in ihren Gedanken gelesen. Wie leichtsinnig, ihre W?nsche Gestalt annehmen zu lassen. Doch warum nicht? Durfte sie jetzt nicht ihren Tr?en freien Lauf lassen? Sie hatte ein Recht darauf. Sie hatte gesiegt! "So?", sagte der Meister noch einmal, und es war, als klirrten Eissplitter zu Boden. "Dann ist es den Besitzern der Armreifen also nicht gelungen, den cloch adhair noch einmal zu ber?hren und die Kr?e aufzufrischen, ehe du den Stein im See versenkt hast?" Seine Stimme war schneidend. Die Vampirin starrte den Meister fassungslos an. Sie schluckte trocken. Ihr Hochgef?hl fiel in sich zusammen und machte verzweifeltem Schrecken Platz. "Sie haben den Stein ber?hrt, doch nur ganz kurz", versuchte sie, sich zu verteidigen. Nun h?e sie den Blick gerne wieder von seiner furchtbaren Miene gel?st, doch er hielt ihn fest. Marterte sie, dass sie sich in innerer Qual wand. "Nur ganz kurz? Stell dich nicht dumm. Darauf kommt es nicht an. Ivy hat mit ihrem Armreif den Stein ber?hrt und den Schutzbann erneuert. Sie ist f?r mich so unangreifbar wie zuvor." "Ja, aber das war das letzte Mal", winselte die Vampirin, die unter seinem Blick auf die Knie sank. "Jeder Tag, der verstreicht, wird den Schutzbann weiter schw?en. Und wenn sie Irland erst einmal verl?t, dann geht es ganz schnell. Was bedeutet Euch Zeit? Ihr werdet sehen, in nur wenigen Monaten." Sie konnte nicht weitersprechen. Sie f?rchtete, sein Groll werde sie zu Boden dr?cken und zerquetschen. "Ja, Monate, wenn nicht Jahre! Warten und warten. Ich bin des Wartens ?berdr?ssig!", schrie er. Doch so unvermittelt, wie sein Zorn aufgelodert war, erlosch er wieder. Ein grimmiges Leseprobe
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