Die Diebe von Ostia

Im Auftrag der Wölfin 1

cbj
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783570217245
Sprache: Deutsch
Umfang: 192 S.
Format (T/L/B): 1.8 x 18.3 x 12.6 cm
Lesealter: 10-99 J.
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Rom-Mysteries: Spannend, packend, mitreißend Wir schreiben das Jahr 79 nach Christus. Die Freunde Flavia, Jonathan, Nubia und Lupus sind unzertrennlich. Zusammen lösen sie mysteriöse Kriminalfälle und erleben aufregende Abenteuer - im Auftrag der Wölfin, der Schutzherrin über die Ewige Stadt, Rom.

Autorenportrait

Die in London geborene Amerikanerin Caroline Lawrence zog schon früh mit ihren Eltern in die USA und wuchs in Kalifornien auf. Als sie ein Stipendium für Cambridge bekam, ging sie nach England zurück und studierte dort klassische Archäologie, anschließend Hebräisch und Judaistik an der Universität London. Heute lebt sie mit ihrem Mann, einem Grafikdesigner, in London.

Leseprobe

Flavia Gemina löste ihren ersten Fall in den Iden des Juni im zehnten Jahr der Herrschaft von Kaiser Vespasian. Sie hatte schon immer das Talent besessen, Dinge wieder zu finden, die ihr Vater verlegt hatte: seine beste Toga, seine Feder und einmal sogar seinen Zeremoniendolch. Doch diesmal ging es um ein richtiges Verbrechen, mit einem richtigen Täter. Es war ein heißer, windstiller Nachmittag. Die frische Brise vom Meer her ließ noch auf sich warten. Flavia war gerade in den Garten gegangen und hatte sich mit einem Becher Pfirsichsaft und ihrer Lieblingsschriftrolle an den Brunnen gesetzt. »Flavia? Flavia!« Die Stimme ihres Vaters ertönte aus dem Arbeitszimmer. Flavia nippte an ihrem Saft und suchte auf der Schriftrolle rasch die Stelle, wo sie zuletzt aufgehört hatte zu lesen. Sie wollte noch schnell eine oder zwei Zeilen weiterlesen. Das Arbeitszimmer lag ja ganz in der Nähe, gleich hinter dem Feigenbaum. Wie in vielen anderen Häusern am römischen Hafen Ostia gab es auch hier einen begrünten Innenhof, der von der Straße nicht zu sehen war. Von diesem Garten aus waren es nur ein paar Schritte bis zum Esszimmer, zur Küche, zur Vorratskammer, zu einer kleinen Latrine und zum Arbeitszimmer. »Flavia!« Sie wusste, was der Ton bedeutete. »Ich komme, Pater!«, rief sie. Schnell stellte sie ihren Becher auf der Marmorbank ab und legte einen Kieselstein auf die Stelle der Schriftrolle, wo sie später weiterlesen wollte. Im Arbeitszimmer kramte ihr Vater verzweifelt zwischen Schriftrollen und Pergamentbögen auf seinem Zedernholztisch herum. Marcus Flavius Geminus hatte zwar an Bord seines Schiffes alles im Griff, aber an Land wirkte er ziemlich zerstreut. »O Pater!« Flavia versuchte, sich ihre Ungeduld nicht anmerken zu lassen. »Was hast du denn diesmal verloren?« »Ich habe nichts verloren! Man hat mir etwas gestohlen!« »Was? Was hat man dir gestohlen?« »Meinen Siegelring! Meinen Siegelring aus Amethyst! Den, den mir deine Mutter geschenkt hat!« »Oh!« Flavia zuckte zusammen. Ihre Mutter war einige Jahre zuvor bei der Geburt von Flavias Zwillingsbrüdern gestorben. Flavia und ihr Vater vermissten sie noch immer sehr. Flavia legte ihre Hand auf den Arm ihres Vaters, um ihn zu beruhigen. »Mach dir keine Sorgen, Pater. Ich habe bis jetzt alles wieder gefunden, oder nicht?« »Ja. Ja, du hast Recht.« Er lächelte zu ihr herab, doch Flavia sah ihm an, dass er beunruhigt war. »Wo hast du den Ring denn zuletzt gesehen?«, wollte sie wissen. »Direkt hier auf meinem Schreibtisch. Ich wollte diese Dokumente hier gerade trocknen lassen, um sie anschließend zu versiegeln.« Flavias Vater hatte vor, am Wochenende nach Korinth zu segeln. Als Schiffseigentümer und Kapitän war es seine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Dokumente rechtzeitig fertig gestellt waren. »Ich war nur ganz kurz aus dem Arbeitszimmer gegangen, um die Latrine zu benutzen«, erklärte er. »Als ich zurückkehrte, war der Ring weg. Sieh her: Die Dokumente sind da. Das Wachs ist da. Die Kerze brennt sogar noch. Aber mein Ring ist weg!« »Der Wind kann ihn nicht fortgeblasen haben, es weht kein Lüftchen«, sagte Flavia und schaute nachdenklich zu dem Feigenbaum hinaus. »Die Sklaven sind in ihren Kammern und machen ein Nickerchen. Scuto schläft unter dem Jasminstrauch. Er hat nicht einmal gebellt. Ja, das ist wirklich rätselhaft.« »Der Ring gehört zu den wenigen Dingen, die mir von deiner Mutter geblieben sind«, murmelte ihr Vater. »Abgesehen davon brauche ich ihn zum Versiegeln dieser Dokumente.« Er fuhr sich zerstreut mit der Hand durchs Haar. Flavia hatte eine Idee. »Pater, hast du noch einen anderen Siegelring?« »Ja, aber den benutze ich selten. Meine Kuriere erkennen ihn vielleicht nicht.« »Aber Castor und Pollux sind doch eingraviert, oder nicht?« Ihr Vater nickte. Castor und Pollux, die Zwillinge aus der griechischen Mythologie, bekannt als »Gemini«, waren schon immer mit der Familie Geminus in Verbindung gebracht worden. »Siehst du, dann wird jeder gleich wisse Leseprobe

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