Beschreibung
6ffentlicher Kommunikation, weil nur ein ,,Publikum sich selbst aufkl~iren' kann. In dieser Kantschen Formulierung des Aufkl~irungscredos verbinden sich die For- rungen nach freier Offentlichkeit, Emanzipation und liberalem Rechtsstaat, weil die vemtinftigen Ergebnisse freier Kommunikation beides, eben diesen Rechtsstaat und das aufgekl~rte bfirgerliche Individuum, konstituieren k6nnen. Die Freiheit der M- hung, der Rede, der Publizistik und der Versammlung- also die biirgerli- demokratischen Grundrechte- sind hier Bedingung S ie bedingen die Elimination der anciens r6gimes zugunsten einer Biirgergesellschaft, die sich tiber 6ffemliche Kommunikation und das politische Handlungssystem selbst - stimmt. Diese 6ffemliche Kommunikation sorgt in der Perspektive der Aufkl~irung die Miindigkeit der Bfirger und versetzt sie qua eigenes Denkverm6gen in die Lage, zu theoretischen und praktischen Einsichten zu gelangen, die auf prinzipielle Weise an das DenkvermOgen der anderen Staatsbtirger anschlussf~ihig sind. Dadurch ist die 6ffemliche Kommunikation Voraussetzung der Gesellschaftsf~ihigkeit und der Zivilisierung des Menschen. Gerade weil sie Universalistisches hervorbringt, k- nen sich die Menschen auf das Allgemeingiiltige einigen. Damit ist die 6ffemliche Kommunikation gleichzeitig auch das Medium sozialer Imegration: Diese ist schlicht die gemeinsame Einsicht in das Allgemeingtiltige und Notwendige. Vora- setzung hierzu ist die Freiheit der Reflektierenden.
Autorenportrait
Prof. Dr. Kurt Imhof leitet den "fög - Forschungsbereich Öffentlichkeit und Gesellschaft" am Soziologischen Institut und am IPMZ - Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich.
Prof. Dr. Roger Blum ist Direktor des IMW - Institut für Medienwissenschaft der Universität Bern.
Prof. Dr. Heinz Bonfadelli ist Leiter der Abteilung 2 am IPMZ - Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich.
Prof. Dr. Otfried Jarren ist Direktor des IPMZ - Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich.
Inhalt
Neue Interdependenzen von Politik und Medien: Medialisierung.- Öffentlichkeit und politische Entscheidungsfindung - Problemlösungsmechanismen im Spannungsfeld öffentlicher Moralisierung, politischer Gesetzgebung und wirtschaftlicher Selbststeuerung.- Medialisierung von Wahlkämpfen und die Folgen für das Wählerverhalten.- Professionelle Kommunikationsdienstleister - ein neuer Akteurstyp in der strategischen politischen Kommunikation?.- PolitischeKommunikationsberater: Chance oder Gefahr für die Demokratie?.- Demokratie und moralische Führerschaft. Die Funktion praktischer Kritik für den Prozess partizipativer Demokratie.- Zur Entzauberung von Medialisierungseffekten: Befunde zur Interdependent von Politik und Medien im intermediären System.- Entgrenzung der Wirtschaft Entgrenzung der Politik: Entgrenzte Demokratie?.- Transnationale Öffentlichkeiten - analytische Dimensiones normative Standards, sozialkulturelle Produktionsstrukturen.- Die thematische Verschränkung nationaler Öffentlichkeiten in Europa und die Qualität transnationaler politischer Kommunikation.- Deliberation und transnationale Öffentlichkeit. Eine Prozessperspektive demokratischer Öffentlichkeit.- Wandel alternativer Öffentlichkeit. Eine Fallstudie zur tageszeitung (taz).- Publizistisches Angebot auf Lokal- und Regionalzeitungsmärkten und das Pressekartellrecht in der Schweiz und in Deutschland: Eine medienökonomische Analyse.- Wandlungsprozesse politischer Öffentlichkeit - Zur Entgrenzung lokaler, nationaler und alternativer Kommunikationsinfrastrukturen.- Klüfte: Partizipationsbefähigung und Motivation.- Die digitale Spaltung der Gesellschaft: Zur politikorientierten Nutzung des Internet und der traditionellen Medien in den sozialen Milieus.- Das Internet als politischesInformationsmedium. Eine aktuelle Bestandsaufnahme.- Partizipation und Deliberation in der Versammlungsdemokratie. Schweizer Landsgemeinden mit Kommunikationsdefiziten?.- Die kritische Masse der Medien: Massenmedien und deliberative Demokratie. Skizze zu einer analytischen Umsetzung.- Mediennutzung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund: Inklusion oder Exklusion?.- Eine wundervolle Utopie?.- Das Konzept Digitale Spaltung -3- ein modernisierungstheoretisch begründeter Ansatz, der an der Wirklichkeit vorbeigeht? Ein Kommentar zu den Beiträgen und eine Kritik des Konzepts.
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