Beschreibung
Mehrgenerationenfamilien sind für alle Familienmitglieder ein bildungsbiographischer Möglichkeitsraum, in dem im Rahmen ihres gemeinsamen alltäglichen Tuns Bildung stattfindet. Die damit verbundene grundlegende Bildungsbedeutsamkeit der Familie ist bisher empirisch kaum untersucht worden. In diesem Band werden die Ergebnisse des Marburger Mehrgenerationenprojekts vorgestellt, dessen Ziel es war, die milieuspezifischen Nutzungsmuster der bildungs- und kulturbezogenen Ressourcen und Handlungspotenziale am Bildungsort Familie genauer zu untersuchen. In Anlehnung an die Arbeiten von Pierre Bourdieu und dessen Analysekategorien werden auf der Grundlage von ausführlichen Fallanalysen die Strategien der Weitergabe und Aneignung von Bildung und Kultur in der Großeltern-, Eltern- und Enkelgeneration empirisch herausgearbeitet. Dabei spielen die vielfältigen, weit über die Familie hinausreichenden sozialen Anerkennungsarenen eine wichtige Rolle.
Autorenportrait
Dr. Peter Büchner ist Professor für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Soziologie der Erziehung und des Bildungswesens an der Philipps-Universität Marburg; Dr. Anna Brake ist wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Soziologie und empirische Sozialforschung an der Universität Augsburg.
Inhalt
Familiales Bildungsgeschehen als individuelle und kollektive Investitionsleistung - Familiale Transmissionsprozesse von Bildung und Kultur als habitualisiertes Tun in Alltagsroutinen - Intergenerationale Transmissionsprozesse von Bildung und Kultur und das Streben nach sozialer Anerkennung - Familiale Bildungs- und Kulturerbschaften als Produkte gelebter Mehrgenerationenbeziehungen - Zur Bildungsrelevanz von Religiosität im Spiegel des Gestaltwandels von religiös geprägten Formen der familialen Lebensführung - Bäuerliche Familientraditionen und sich verändernde Bedingungen für kulturelle Teilhabe und soziale Anschlussfähigkeit - Soziale Gebrauchsweisen von Informationsquellen und Varianten der Weitergabe und Aneignung von information literacy - Familiale Habitusgenese im Spannungsverhältnis zwischen intentionalem Bildungshandeln und sozialer Logik von Bildungsbiographieverläufen
Schlagzeile
Familie als Raum der Bildungs-Möglichkeiten>
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