Roter Regen

Leichte Geschichten

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783518419267
Sprache: Deutsch
Umfang: 244 S.
Format (T/L/B): 2.2 x 20.5 x 12.7 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Man stelle sich den Schriftsteller vor als einen Gärtner, glücklich in der Sorge um seine Schützlinge - den kümmerlichen Papyrus, die erkahlende Zypresse, die auffahrende Palme, all die unterschiedlichen Gesellen, die sich über die Jahre in seinem Garten eingefunden haben. Und man stelle sich das Gedächtnis vor als einen solchen südlichen Garten: von scheuen Tieren besucht, mit Steinen und Unkraut durchsetzt, von Austrocknung bedroht, und dann, ein Tropfen Wasser, ein Stichwort, und er erblüht in ungeahnter Pracht. Ich habe keins, behauptet Cees Nooteboom gern, wenn es um sein Gedächtnis geht, und im nächsten Moment sieht man ihn wieder begeistert jäten, harken, fegen, gießen, hegen, entlausen und sägen: "Wer keine Vergangenheit hat, muß sich eine schaffen." Die Leichten Geschichten zeigen Nooteboom als Arbeiter im Garten der Erinnerung. Erste Reisen, ein Labyrinth aus Gassen und eine Haschpfeife in irgendeiner Oase, längst geteerte Schotterpisten, alte Nachbarn auf Menorca, jugendliche Exzesse und was an Weisheit oder Rückenschmerzen davon übrig ist, all die Szenen und Erlebnisse, die im Gedächtnis so zufällig wie zwingend Niederschlag gefunden haben, sind hier versammelt zu einem Strauß sehr heiterer, sehr persönlicher Geschichten, mehrheitlich die Ernte des letzten, ausgesprochen fruchtbaren Jahres. Der belgische Maler Jan Vanriet steuert zum Gärtner ohne Garten ausdrucksstarke Vignetten bei.

Autorenportrait

Cees Nooteboom wurde am 31. Juli 1933 in Den Haag geboren. 1955 erschien sein erster Roman Philip en de anderen, der drei Jahre später auch in Deutschland unter dem Titel Das Paradies ist nebenan veröffentlicht wurde (und 2003 in der Neuübersetzung von Helga van Beuningen unter dem Titel Philip und die anderen erneut eine große Lesergemeinde fand). Nooteboom berichtete 1956 als junger Autor über den Ungarn-Aufstand, 1963 über den SED-Parteitag, und fünf Jahre später über die Studentenunruhen in Paris (gesammelt in dem Band Paris, Mai 1968). Seine inzwischen in mehreren Bänden gesammelten Reiseberichte, die weniger Reportagen als vielmehr von genauer Beobachtung getragene, reflektierende Betrachtungen sind, festigten Nootebooms Ruf als Reiseschriftsteller. 1980 fand Nooteboom zurück zur fiktionalen Prosa und erzielte mit dem inzwischen auch verfilmten Roman Rituale (Rituelen) große Erfolge. Sein umfangreiches Werk, das in viele Sprachen übersetzt ist, umfasst Erzählungen, Berichte, Gedichte und vor allem große Romane wie Allerseelen (Allerzielen). Die zehn Bände seiner Gesammelten Werke enthalten neben den bereits publizierten Büchern zahlreiche erstmals auf deutsch vorliegende Texte. Der Quarto-Band Romane und Erzählungen versammelt die gesamte fiktionale Prosa des Autors. Cees Nooteboom lebt in Amsterdam und auf Menorca.