Beschreibung
Ein Gespenst geht um in den Wissenschaften - das Gespenst des Gedankenexperiments. Gedankenexperimente verheißen Erkenntnisgewinn ohne empirische Arbeit - was vor dem Selbstverständnis der modernen Naturwissenschaften jedoch einer Unmöglichkeit gleichkommt. Und doch zieht sich das Forschen mit Gedankenexperimenten wie ein roter Faden durch die lange Tradition in den empirischen Wissenschaften von ihren Anfängen bei Stevin, Galilei und Newton bis heute. Ulrich Kühne erzählt die Geschichte des alten Menschheitstraums, Naturgesetze durch reine Vernunftgründe erschließen zu können - vom Optimismus der Naturphilosophen wie Kant und Ørsted bis hin zu den Gefechten der 'Common-sense-Theoretiker' mit den Vertretern der abstrakten Naturtheorien über Relativität und Quanten. Im Mittelpunkt des Buches steht dabei die Frage, ob sich in der reichhaltigen Begriffs- und Methodengeschichte des 'Gedankenexperiments' nicht bloß zahlreiche illusorische Hoffnungen finden lassen, sondern auch eine sinnvolle Bedeutung für dessen Gebrauch in den Naturwissenschaften.
Autorenportrait
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