Beschreibung
Die Verfassungsgeschichte des Alten Reiches stellt ein Schlüsselthema der europäischen Geschichte dar. Das politische Gebilde, das von den Zeitgenossen seit der Zeit um 1500 als "Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation" bezeichnet und von Kaiser Franz II./I. 1806 aufgelöst wurde, umfasst im Europa der Gegenwart 16 europäische Staaten. Die Geschichte seiner Verfassung wurde vor der Folie der je eigenen Gegenwartserfahrung von den Anfängen der (geschichts-)wissenschaftlichen Beschäftigung in der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in das 21. Jahrhundert hinein kontrovers beurteilt. Gabriele Haug-Moritz stellt Deutungstraditionen, Forschungsprogramme und zwei zentrale Themenfelder der neueren reichsverfassungsgeschichtlichen Forschung vor. So verdeutlicht das Buch nicht nur den grundlegenden Wandel des Verfassungsverständnisses, sondern erlaubt es auch, die fortdauernden Debatten um den geschichtlichen "Ort" des Reiches in der deutschen wie europäischen Geschichte fundiert zu beurteilen.
Autorenportrait
Gabriele Haug-Moritz, geboren 1959, studierte an der Universität Tübingen und promovierte mit einer Arbeit über den Württembergischen Ständekonflikt und deutschen Dualismus, 1999 folgte die Habilitation mit einer Arbeit über den Schmalkaldischen Bund.
Als Gastdozentin war sie an der Université de Provence, Aix-Marseille, Frankreich und der Karl-Franzens-Universität Graz tätig. Seit 2004 ist sie Professorin für Allgemeine Geschichte der Neuzeit an der Karl-Franzens-Universität Graz.
Seitdem unterrichtete sie als Gastprofessorin auch in Berkeley (GTU/CAL), USA und der Normal University Tianjin, VR China und war Senior Fellow an der School of History, Freiburg Institute for Advanced Studies und Karl-Ferdinand-Werner-Fellow am Institut historique allemand, Paris.
Spezialgebiet: Frühneuzeitliche europäische Geschichte. Forschungsinteressen: Geschichte der frühneuzeitlichen politischen Kultur, Reformationsgeschichte, Mediengeschichte.
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