Beschreibung
Mit dem II. Vatikanischen Konzil (1962-1965) änderte die katholische Kirche ihre Haltung zur Religionsfreiheit grundlegend und erkannte von nun an das Menschenrecht auf freie Religionsausübung an. Wie konnte es zu diesem erstaunlichen Lernprozess einer Religionsgemeinschaft kommen, zumal gerade die katholische Kirche durch eine präzise Definition und strikte Kontinuität ihrer Lehre geprägt ist? Unter welchen Bedingungen und Voraussetzungen kann Religionsgemeinschaften ihre eigene Modernisierung gelingen? Der Band folgt der These, dass eine ganze Reihe unterschiedlicher - innerkirchlicher wie äußerer - Faktoren die Erneuerung der Haltung der Kirche zum Verhältnis von Religion und Politik, von Kirche und Staat ermöglichten. Letztlich handelt es sich um den Verzicht der Kirche auf politische Gewalt, um die Beschränkung auf eine zivilgesellschaftliche Rolle, die exemplarischen Charakter haben könnte für den Gewaltverzicht religiöser Traditionen.
Autorenportrait
Karl Gabriel ist Seniorprofessor am Exzellenzcluster Religion und Politik der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Christian Spieß ist Professor für Christliche Sozialwissenschaften an der Katholischen Universität Linz. Katja Winkler ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Theologische Ethik/Sozialethik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen.
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