Partials I - Aufbruch

Partials 1

IVI
16,99 €
(inkl. MwSt.)
In den Warenkorb

Nicht lieferbar

Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783492702775
Sprache: Deutsch
Umfang: 508 S.
Format (T/L/B): 4.5 x 22 x 14.5 cm
Lesealter: 14-48 J.
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Die letzten Menschen haben sich nach einer verheerenden Katastrophe nach Long Island, vor die Tore Manhattans, zurückgezogen. Die Partials, übermächtige Krieger, die einst von den Menschen erschaffen wurden und sich dann gegen sie wendeten, bedrohen die Überlebenden. Und eine unheilbare Seuche fordert ihre Opfer. Die sechzehnjährige Kira setzt alles daran, einen Weg zu finden, die Krankheit zu heilen. Doch dieser Weg führt sie nach Manhattan, mitten in das Gebiet der unheimlichen Partials. Und was sie dort entdeckt, wird nicht nur ihr eigenes, sondern das Schicksal aller Geschöpfe auf unserem Planeten verändern.

Autorenportrait

Dan Wells studierte Englisch an der Brigham Young University in Provo, Utah, und war Redakteur beim Science-Fiction-Magazin »The Leading Edge«. Mit »Ich bin kein Serienkiller« erschuf er das kontroverseste und ungewöhnlichste Thrillerdebüt der letzten Jahre. Nach seinen futuristischen Thrillern um die »Partials« war »Du bist noch nicht tot« der lang erwartete neue John-Cleaver-Roman. Mit der »Mirador«-Saga führt Dan Wells in eine neue Welt.

Leseprobe

Das neugeborene Mädchen 485GA18M starb am 30. Juni2076 um 6.07 Uhr morgens. Es war drei Tage alt. Seit dem Zusammenbruch betrug die durchschnittliche Lebenserwartung eines menschlichen Säuglings sechsundfünfzig Stunden. Man gab ihnen nicht einmal mehr Namen. Kira Walker sah hilflos zu, wie Dr. Skousen den winzigen Körper untersuchte. Die gesichtslosen, mit Gasmasken und Overalls geschützten Schwestern - die Hälfte von ihnen war ebenfalls schwanger - notierten die Einzelheiten zu Leben und Tod. Die Glasscheiben dämpften das Wehklagen der Mutter im Flur. Sie hieß Ariel McAdamsund war gerade einmal achtzehn Jahre alt. Die Mutter eines Leichnams. Eine Schwester ging die Messwerte des Thermometers durch. 'Körpertemperatur siebenunddreißigzwo bei der Geburt.' Die Worte drangen blechern durch die Maske. Kira kannte ihren Namen nicht. Eine andere Schwester übertrug die Zahlen sorgfältig auf einen gelben Zettel. 'Siebenunddreißigzwo um vier Uhr heute Morgen. Dreiundvierzig zum Zeitpunkt des Todes.' Leise bewegten sie sich in dem Raum hin und her, hellgrüne Schatten in einem Land der Toten.'Kann ich sie nur einen Moment lang halten ?', rief Ariel. Ihr brach die Stimme. 'Ich will sie nur einmal halten.'Die Schwestern hörten nicht auf sie. Es war die dritte Geburt und der dritte Todesfall in dieser Woche. Viel wichtiger waren die Dokumentation des Todesfalls und die Konsequenzen daraus. Vielleicht konnte man nicht den nächsten, aber wenigstens den übernächsten, den danach, den hundertsten oder tausendsten danach verhindern.Irgendwie musste man doch einen Weg finden,damit die Kinder überlebten.'Herzfrequenz ?', fragte eine andere Schwester.Ich halte das nicht mehr aus, dachte Kira. Ich bin eine angehende Krankenschwester und keine Bestatterin.'Herzfrequenz ?', wiederholte die Frau drängend. Es war Oberschwester Hardy, die Leiterin der Entbindungsstation. Kira kam zu sich. Es war ihre Aufgabe, den Herzschlag zu überwachen. 'Die Herzfrequenz war bis um vier Uhr heute Morgen stabil, dann stieg sie von eins-null-siebenauf eins-dreiunddreißig. Um fünf Uhr lag die Spitze bei eins-neunundvierzig, um sechs eins-vierundfünfzig. Um sechs Uhr sieben bei. eins-zweiundsiebzig.'Wieder klagte Ariel.'Meine Zahlen bestätigen das', warf eine andere Schwester ein, worauf Hardy Kira einen giftigen Blick zuwarf und die Daten notierte.'Konzentrieren Sie sich!', mahnte die Oberschwester unwirsch. 'Es gibt viele Praktikanten, die ihr rechtes Auge hergäben, um Ihre Stelle einzunehmen.'Kira nickte. 'Ja. Entschuldigung.'Mitten im Raum stand Dr. Skousen, überließ das tote Kind einer Pflegerin und setzte die Gasmaske ab. Seine Augen waren so tot wie die des Kinds. 'Ich glaube, mehr finden wir im Moment nicht heraus. Räumen Sie hier auf und bereiten Sie eine vollständige Blutanalyse vor.' Damit ging er hinaus, und die Schwestern machten sich emsig ans Werk. Sie wickelten das Baby ein, damit es beerdigt werden konnte, schrubbten die Geräte sauber und wischten das Blut auf. Vergessen und allein weinte draußen die Mutter. Ariel hatte sich einer künstlichen Befruchtung unterzogen, und es gab keinen Ehemann oder Freund, der sie trösten konnte. Kira sammelte wie gewohnt die Dokumente ein, die archiviert und analysiert werden sollten, und konnte den Blick nicht von dem weinenden Mädchen vor der Glasscheibe abwenden. 'Auch als Praktikantin müssen Sie stets aufmerksam bleiben', ermahnte Hardy sie. Sie nahm ebenfalls die Gasmaske ab. Darunter war ihr Haar nass vor Schweiß und klebte ihr an der Stirn. Kira sah sie stumm an, die Oberschwester erwiderte den Blick und zog die Augenbrauen hoch. 'Was verrät uns die Temperaturspitze ?' 'Das Virus hat den Sättigungspunkt überschritten', sagte Kira auf, was sie gelernt hatte. 'Es hat sich so starkvermehrt, dass das Atemzentrum beeinträchtigt wurde,und das Herz hat mit einer Überreaktion zu kompensieren versucht.'Schwester Hardy nickte, und Kira bemerkte erst jetzt, dass ihre Augen wund und blutunterlaufen waren. 'Irgendwann finde