Erwachende Seele

Die zwölf Phasen des Gebets

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783466368884
Sprache: Deutsch
Umfang: 142 S.
Format (T/L/B): 1.7 x 19.1 x 13 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Eine neue Sicht des Gebets - Beten können alle Eine ganz andere Sicht des Gebets: In zwölf Phasen erleben wir Selbsterkenntnis, erfahren Verwurzelung im Augenblick und atmen auf in der Gegenwart grenzenloser Liebe. Diese Phasen sind allen zugänglich - unabhängig davon, welche inneren Wege sie gehen. Die Betrachtungen und Übungen dieses Buches schenken auch jenen Menschen befreiende Zugänge zum Gebet, die es bislang nicht praktizieren. Zwölf Gebetsphasen mit Übungen Neue Zugänge zum Gebet

Autorenportrait

Anette Kaiser, geboren 1948, ist spirituelle Leiterin der "Villa Unspunnen" in der Schweiz und der "Windschnur" in Deutschland. Sie ist eine große spirituelle Lehrerin mit weitreichenden Netzwerken. Bekannt durch ihre Seminare zur Sufi-Spiritualität. Lehrerin eines eigenen, von ihr entwickelten integralen spirituellen Übungsweges. Autorin von mehreren Büchern (Theseus, Aquamarin). Das besondere Anliegen von Anette Kaiser ist eine transkonfessionale Spiritualität und deren Ausdruck in einer Lebensweise, die dem Wohl aller Wesen dient.

Leseprobe

Sei, wie Du wirklich bist. Ramana Maharshi Wenn wir einen inneren Weg beschreiten, dann erleben wir Phasen, die einen nahezu archetypischen Verlauf nehmen. Wir können diese Phasen als Gebetsphasen bezeichnen. Ob wir auf unserem spirituellen Weg durch die Übung der Achtsamkeit oder die Kraft des Jetzt oder durch Meditation oder Kontemplation Einblicke in das, was wir sind, zu erhalten suchen, das spielt dabei gar nicht so eine entscheidende Rolle. Aber fast alle Menschen durchleben dabei einen Prozess, der in diesem Buch anhand von zwölf Phasen näher beschrieben werden soll. Es ist sehr selten, dass Menschen von einem Moment zum anderen anhaltend in die Präsenz des Augenblicks hineinkatapultiert werden und sich daraus eine integrale Lebensweise ergibt. Und zwar eine Lebensweise, die spontan und natürlich ist und aus sich selbst heraus dem Wohle aller dient. In solch seltenen Fällen kann man nicht von Phasen sprechen. Meist aber vollzieht sich unser "innerer Weg" eher kreisend, spiralig, in allmählichen Entwicklungsschritten und nicht linear, gradlinig. Auch die zwölf Gebetsphasen tauchen nicht eins, zwei, drei linear hintereinander in einer bestimmten Reihenfolge auf und müssen in dieser durchlaufen werden. Nein. Spiralig, dynamisch, einzigartig ist der innere Weg für einen jeden Menschen. Es gibt nicht einen Weg, der einem anderen gleichen würde. Jedes Wesen, jeder Mensch ist einzigartig und so auch seine Entfaltung hin zu dem, was namenlos ist. Letztlich verschwindet sogar der Weg - es gab nie Stationen, Gebetsphasen oder dergleichen. Was ist, ist pures Gewahren in jedem Augenblick. Es mag in der heutigen Zeit seltsam anmuten, von Gebetsphasen zu sprechen. Gebet ist ein altes Wort, das im heutigen Sprachgebrauch nicht mehr häufig zu hören ist. Und dennoch ist es ein interessantes Wort, in dem etwas Grundlegendes zu finden ist. Es beinhaltet nicht nur ein "Bitten" um etwas, eine Ausrichtung auf ein transzendentes Wesen, ein Lobpreis, sondern auch ein "Geben", ein "Sich-Geben". Der Gegenpol von Geben ist Nehmen. Allzu oft sind wir auf das Nehmen fixiert, auf das "ich" und "mich", das sich im Mangel erfährt und mehr haben will. Im Geben ändert sich die Richtung. Die Aufmerksamkeit wendet sich auf das Andere. Im Gebet ist dieses Ausgerichtetsein auf das Andere allumfassend - ein "Sich-Geben". Der tibetische buddhistische Meister Gendün Rinpoche erzählt in seinem wunderbaren Buch Herzensunterweisungen eines Mahamudra-Meisters von den alten Meistern der Kadampa-Tradition. Es waren Yogis, die in Tibet fern von aller Zivilisation lebten. Gendün Rinpoche verbrachte viele Jahrzehnte seines Lebens mit ihnen. Er erzählt: "Wenn sie Tee tranken, sagten sie sich: >Es ist ein großes Glück, dass ich heute meine Schale Tee trinken kann, wer weiß, ob es mir morgen noch genauso vergönnt sein wird.Welch ein Glück, dass ich wieder einen neuen Tag erleben darf.<" Diese Geschichte berührt, weil sich darin ein tiefes Wissen um die Kostbarkeit des menschlichen Lebens zeigt. Jeder einzelne Tag, den wir Menschen durchleben, ist von außerordentlicher Kostbarkeit. Wenn uns dies bewusst ist, erleben wir jeden Moment als einen glücklichen Moment, für den wir zutiefst dankbar sind. Im Gewahrsein jedes Augenblicks spiegelt sich das Alles wider, spiegelt sich die Form als Bild in einem Spiegel, der selbst leer ist. Dies ist ein einzigartiges Ereignis. Die Sufis bezeichnen es als Liebesbund. Es ist ein Zurückspiegeln dessen, was sich selbst in der Vielfalt als das Eine erkennen will. Durch uns Menschen kann sich dieser Prozess bewusst vollziehen. Er hat mit Hin-Gabe zu tun, einem Sich-geben-Können. Ist dieser Liebesbund erkannt, schließt sich der Kreis in jedem Augenblick neu, auf je einzigartige Weise. Wir erkennen, dass S