Beschreibung
Dies ist nicht ein weiteres Buch über Donald Trump. Er ist sein Anlass, nicht sein Gegenstand. Vielmehr handelt es von der komplexen Beziehung zwischen Christentum und Demokratie - mit besonderem Fokus auf den USA. Für den größten Teil der amerikanischen Geschichte handelte es sich hierbei um eine komplementäre Beziehung. Doch die Wahl von Donald Trump und die Rolle, die Evangelikale darin gespielt haben, legt nahe, dass sich die Wege von amerikanischem Christentum und Demokratie trennen. Wie und warum es dazu kam, zeigt dieses Buch. Es schildert plastisch, wie der amerikanische Protestantismus zunehmend in eine autoritäre Richtung gedrängt wurde - mit dem Resultat, dass heute Evangelikalismus mit Konservativismus gleichgesetzt wird, und die Christliche Rechte mit der Republikanischen Partei. Gorski ergründet die dahinter liegende Mentalität: Evangelikale leben in der Überzeugung, die Kulturkämpfe der letzten Jahrzehnte verloren zu haben. Sie betrachten sich als am stärksten verfolgte Gruppe in den USA und halten Ausschau nach einem starken Beschützer, der sie gleichsam als Reinkarnation der persischen Königs Kyrus aus dem Babylonischen Exils führt und ihnen ihr Land zurückgibt. Dieses Gefühl von Verlust und Anspruch ist tief in dem Narrativ von Amerika als einer weiße christlichen Nation verwurzelt. Trump hat die Herzen der Evangelikalen hier gepackt, indem er mit ihren tiefsten Ängsten spielt. Amerikas Christentum und die Demokratie stehen am Scheideweg. Wird es gelingen, beide wieder in eine harmonische Beziehung zu bringen?
Autorenportrait
Philip Gorski, PhD in Soziologie an der University of California, Berkeley, ist Professor für Soziologie an der Yale University. Er ist Schüler des prominenten Soziologen Robert N. Bellah und einer der führenden jüngeren amerikanischen Religionssoziologen.