Beschreibung
Vom Nashorn, das sich standhaft weigert, in ein Gedicht hineingebracht zu werden, und vom Widerschein des Alphabets in einem Gesicht. Rainer Malkowskis Gedichte gehen von klaren Bildern aus und führen mit Witz und mancher überraschenden Wendung zu erhellenden Reflexionen. Der letzte Gedichtband des großen Dichters - mit einem Nachwort von Albert von Schirnding, der ein Porträt des Dichters zeichnet.
Leseprobe
Augenblick Wie sicher die Fliege sich durchs Zimmer bewegt, jetzt auf einem Blatt Papier sitzt, von dem sie nicht weiß, daß es ein Brief ist, in dem ein Freund beiläufig über die Fliegen im Sommer klagt, und in derselben Sekunde, in der sie wieder abhebt, höre ich, wie Klaus und Carla im Nebenzimmer über das Universum sprechen. Sterne Zu wenig Zeit genommen für die Betrachtung der Sterne. Ich rede nicht von Teleskopen. Ich spreche von einer Dachluke in einer ganz gewöhnlichen wolkenlosen Nacht. Vom Heimweg zu später Stunde, nur flüchtig aufschauend, den Schlüssel schon im Schloß. Nicht, was ich nicht weiß, reut mich. Mich reut der nachlässige Gebrauch meiner Augen. Wink von oben Dank für Ihre Post. Aber gerade als ich im Garten Ihr Gedicht lesen wollte, schob sich eine finstere Wolke vor die Sonne. Glauben Sie an Fügungen? Wenn Sie wollen, schicken Sie mir ein anderes Gedicht. Für dieses hier bin ich als Leser verdorben. Leseprobe
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