Schwarzes Dickicht

Thriller

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442369164
Sprache: Deutsch
Umfang: 592 S.
Format (T/L/B): 4.4 x 18.3 x 11.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Das Grauen lauert in den Wäldern Ein atemberaubend spannender Horror-Thriller, der dem Leser den Schlaf raubt! Mit Gänsehautgarantie . In den weiten Wäldern des US-Staates Washington verschwinden Menschen, und alle Spuren weisen auf ein unglaublich gefährliches Tier. Ty Greenwood hatte vor Jahren eine beinahe tödliche Begegnung mit diesem Geschöpf, und er weiß, dass die Bestie unbedingt gestoppt werden muss - bevor ihr unstillbarer Blutdurst noch mehr Opfer fordert .

Leseprobe

Die Hüter des Feuers ließen ihn entkommen. Er beobachtete sie dabei, wie sie es entfesselten. Dann rannten sie. Das Große Feuer wuchs schnell, wie der Wind, kletterte vom Grund des Tals die Hänge hinauf; sein weißoranger Rachen verschlang alles, womit er in Berührung kam. Das Inferno trieb seinen Stamm zurück bis zu der hohen Klippe über dem Fluss. Es kam zu schnell, als dass es ihm möglich gewesen wäre, sie zu beschützen, also suchte er sich eine Stelle und schmiegte sich an die Felsen. Die Zähne des Feuers nagten an ihm, versuchten, seinen Griff zu brechen. Es verbrannte ihn, und der Rauch stach in seine Augen, doch er klammerte sich fest, in dem Wissen, dass weit unter ihm die aufgewühlten Stromschnellen dahinschossen. Schließlich zog das Große Feuer weiter. Außer ihm war alles von den Flammen verzehrt worden. Er schichtete einen Haufen Felsen auf, um ihrer zu gedenken, und begann seine Wanderung. Er ging nach Norden, auf die Berge zu. Er verließ sich auf seinen Orientierungssinn, überquerte Bäche und folgte Felskämmen. Je weiter er reiste, desto mehr Zeugnisse von ihnen entdeckte er. Er spürte, dass er bald auf viele von ihnen stoßen würde. Ein ruheloser Wanderer, blieb er beständig in Bewegung. Er würde nicht innehalten, bevor er die Hüter des Feuers gefunden hatte. Eins Hätte man ihn an diesem Morgen, als er sich aus dem Bett rollte, danach gefragt, hätte Joe Wylie erklärt, dass er nicht im Entferntesten daran dachte, bei irgendetwas der Erste zu sein. Der Erste zu sein, war Joe stets verwehrt geblieben - in der Geburtsreihenfolge, in der Schule, bei Frauen, bei Jobs, bei so ziemlich allem. Etwas anderes, worüber Joe nicht allzu häufig nachdachte, war der Umstand, dass er seit fünfundzwanzig Jahren verheiratet war. Der unaufhörliche Verzehr von Händen voller Ding-Dong-Schokoladensnacks und loohoo-Softdrinks hatte dafür gesorgt, dass sich das Lebendgewicht seiner Frau Lori seit dem Tage ihrer Vermählung verdoppelt hatte. Um alldem noch die Krone aufzusetzen, lebte seine neunzehnjährige Tochter drüben in Seattle bei irgend so einem Drogen vertickenden Trottel mit einer Harley, und - was vielleicht noch schlimmer war - sein Sohn war kürzlich zu dem Schluss gelangt, dass ein Nasenring doch ein echt scharfes Modebekenntnis wäre. Gleichwohl, selbst als Joe den Nasenring sah, kümmerte es ihn nicht, und das war der Moment, in dem ihm bewusst wurde, dass er für gar nichts mehr sonderlich starke Empfindungen aufbrachte. Sein sechzehnjähriger Sohn hatte einen Ring in der Nase, und Joe scherte sich darum genauso wenig wie um irgendwas sonst. Letzten Endes, fand er, war es gar nicht so übel, dieses ganze Besorgnis-Getue mit siebenundfünfzig endlich hinter sich gelassen zu haben. Selbst sein rasant zurückweichender Haaransatz verschaffte ihm nicht mehr die Bedenken wie früher, was ebenso auf seinen zunehmenden Budweiser-Bauch zutraf. Und mit Sicherheit scherte er sich keinen Deut um seinen Job, der zwar nicht besonders befriedigend war, aber dafür gut bezahlt wurde und zudem scheißeinfach war. Im Grunde hatte er nichts weiter zu tun, als mit einem Lastwagen in den Wäldern rumzugurken, sich die Bäume anzuschauen und seinen Bossen anschließend zu erzählen, dass sie immer noch da waren. Ein Kinderspiel. Untypischerweise dachte Joe Wylie just in dem Moment über seinen Job nach, als er die Zufahrtsstraße Nummer 4 hinauffuhr. Die wenigsten Forstwege hatten anschauliche, entzückende Namen wie Kiefernweg oder Hirschtal, da sie ausschließlich dazu dienten, sich Zutritt zu den scheinbar grenzenlosen, im Besitz multinationaler Unternehmen befindlichen Holzvorräten zu verschaffen, und abgesehen von den selten anzutreffenden Holzfällertrupps benutzten lediglich Leute wie Joe die Straßen, oder irgendwelche Kinder auf der Suche nach einem Plätzchen, wo sie abfeiern konnten. Straße 4 lag verdammt weit abseits der gepflasterten Strecken, hoch oben in den Bergen, sieben Meilen und tausendzweihundert Meter über dem letzten Zeichen der Ziv Leseprobe