Beschreibung
Von der Ärztin und Beraterin der TV-Kultserie Dr. House
Eine junge Frau landet nach dem Entfernen ihrer Weisheitszähne in der Notaufnahme und droht zu sterben; ein Bräutigam vergisst plötzlich den Namen seiner Braut samt Hochzeitstermin; eine andere Frau kann sich bei andauerndem Erbrechen nur mit einer extrem heißen Dusche helfen. Dies sind nur drei von zahlreichen Fällen, die auf wahren Begebenheiten beruhen und die verschiedene Ärzte vor große Rätsel stellen. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit um die richtige Diagnose, denn findet der Arzt sie nicht, wird falsch behandelt oder der Patient stirbt im schlimmsten Fall.
In einer Mischung aus packenden Fallgeschichten und Faktenvermittlung zeigt die Autorin, wie Ärzte denken, wie sie arbeiten und was es auf dem Weg zur richtigen Diagnose bedarf. Jedes Puzzleteil zählt a" von der Patientengeschichte über die ärztliche Untersuchung bis hin zu Testverfahren auf Hightech-Basis.
Eine beachtliche Mischung aus rätselhaften Fallgeschichten und Faktenvermittlung a" spannend bis zum Schluss und brillant erzählt.
Autorenportrait
Dr. med. Lisa Sanders ist praktizierende Internistin und lehrt an der Yale School of Medicine. Vor ihrer Arztausbildung war sie journalistisch für das Fernsehen tätig. Seit 6 Jahren veröffentlicht Lisa Sanders im 'New York Times Magazine' die monatliche K
Leseprobe
Der Albtraum jedes Patienten Barbara Lessing starrte aus dem Fenster auf das schneebedeckte Feld hinter dem Krankenhaus. Der Himmel war dunkel und sah nach noch mehr Schnee aus. Dann fiel ihr Blick auf die magere Gestalt in dem Bett. Ihre Tochter Crystal, knapp 22 Jahre alt, war während ihres ganzen Lebens gesund gewesen, und jetzt lag sie - irgendwie - im Sterben. Seit zwei Tagen lag die junge Frau im Klinikum der Nassau University auf der Intensivstation. Ein Dutzend Ärzte hatte eine Fülle von Untersuchungen vorgenommen, und doch hatte offenbar bisher niemand auch nur die geringste Ahnung, warum sie sich in einem derart lebensbedrohlichen Zustand befand. Alles hatte in der Zahnarztpraxis begonnen. Einen Monat zuvor hatte Crystal sich ein paar eingewachsene Weisheitszähne entfernen lassen. Aber auch nachdem die Zähne weg waren, blieben die Schmerzen. Jeden Tag hatte sie ihre Mutter am anderen Ende des Bundesstaates angerufen und geklagt. "Du musst den Zahnarzt anrufen", hatte diese ihre Tochter gedrängt. Schließlich hatte Crystal das auch getan. Der Zahnarzt gab ihr eine Wochendosis Antibiotika mit auf den Weg - und dann noch eine. Danach ging es ihrem Mund besser - ihr aber nicht. Sie war müde. Sie hatte Schmerzen. Während der ganzen nachfolgenden Wochen hatte sie das Gefühl, als würde sie krank werden. Dann setzte blutiger Durchfall ein, daraufhin das Fieber. "Warum bist du nicht früher zum Arzt gegangen?", schalt die gepflegte ältere Frau insgeheim ihre Tochter. Am Abend zuvor hatte der Arzt aus der Notaufnahme eines Vorstadtkrankenhauses Barbara angerufen. Er teilte ihr mit, ihre Tochter sei krank. Todkrank. Sofort fuhr sie nach Syracuse, nahm den nächsten Flug nach New York und begab sich zu dem weitläufigen Universitätsklinikum auf Long Island. Auf der Intensivstation brachte Dr. Syed Rahman, ein Assistenzarzt im zweiten Ausbildungsjahr, sie zu ihrer Tochter. Crystal schlief. Ihre dunklen Locken bildeten auf dem Kissen eine verfilzte Masse. Sie sah mager aus. Aber was am entsetzlichsten war: Sie war gelb. Gelb wie ein Textmarker. Rahman spürte sein Herz bis zum Hals schlagen, als er auf die magere, gelbsüchtige junge Frau hinabsah, die reglos im Bett lag. Das unnatürliche Hellgelb ihrer Haut glänzte vom Schweiß. Das Fieber lag bei fast 41 Grad. Ihr Puls war schnell, aber kaum tastbar, und obwohl ihr Sauerstoff in die Nase geleitet wurde, atmete sie unnatürlich schnell. Sie schlief jetzt meistens, und wenn sie aufwachte, war sie häufig verwirrt - sie wusste nicht mehr, wo sie war und wer sie hierhergebracht hatte. Für einen Arzt gibt es nichts Schlimmeres als einen Patienten, der vor seinen Augen stirbt. Zwar gehört auf Intensivstationen der Tod zwangsläufig zur Routine. Er kann für den Patienten oder seine Angehörigen eine Erlösung sein. Selbst ein Arzt nimmt ihn unter Umständen hin, wenn man das Leben eines Patienten nicht mehr verlängern kann. Aber das gilt nicht für eine junge Frau, die vor ein paar Wochen noch völlig gesund war. In diesem Fall hatten die Ärzte alles Erdenkliche getan, und doch hatten sie Angst - begründete Angst -, sie könnten irgendeinen wichtigen Anhaltspunkt übersehen haben, der für diese junge Frau den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeutete. Eigentlich durfte sie nicht sterben, aber der junge Assistenzarzt und alle anderen Ärzte wussten dennoch, dass es so kommen konnte. Crystals schmale Krankenakte war voller Zahlen, die belegten, wie krank sie war. Rahman war die Werte ein Dutzend Mal durchgegangen. Praktisch alles, was sie gemessen hatten, war anormal. Die Zahl der weißen Blutkörperchen lag viel zu hoch, was auf eine Infektion hindeutete. Dagegen hatte sie sehr wenig rote Blutkörperchen - ihre Menge war nur knapp halb so hoch, wie sie sein sollte. In der Notaufnahme hatte man ihr eine Bluttransfusion gegeben, und nach einer zweiten hatte man sie auf die Intensivstation verlegt. Doch die Werte blieben unverändert. Ihre Nieren arbeiteten nicht, die Blutgerinnung auch nicht. Ihre gelbe Leseprobe
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung
Hersteller:
Irisiana Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
Neumarkter Str. 28
DE 81673 München