Als das Dorf noch Zukunft war

Agrarismus und Expertise zwischen Zarenreich und Sowjetunion, Beiträge zur Geschichte Osteuropas 47

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783412223854
Sprache: Deutsch
Umfang: 394 S., 16 s/w Fotos
Format (T/L/B): 3.2 x 23.6 x 16.4 cm
Auflage: 1. Auflage 2014
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Gab es für das russische Dorf am Beginn des 20. Jahrhunderts eine Zukunft jenseits von Kollektivierung, Hunger und Gewalt? Anhand einer Gruppe einflussreicher Agrarexperten untersucht diese Studie das Wechselverhältnis zwischen Wissenschaft, Öffentlichkeit und Politik im späten Zarenreich und der frühen Sowjetunion. Sie beleuchtet, wann und unter welchen Bedingungen es den Experten gelang, ihre Vision einer ländlichen Moderne zum Leitbild staat­licher Agrarpolitik zu machen, und warum sie letztlich scheiterten. Die Arbeit belegt die Heterogenität moderner Programmatik in Russland und trägt dazu bei, das Verhältnis von Expertise und Ideologie im 20. Jahrhundert zu verstehen.

Autorenportrait

InhaltsangabeZUR REIHE DANKSAGUNG EINFÜHRUNG 1. ". DASS DIE ZUKUNFT UNS GEHÖRT" - WISSENSCHAFT, ÖFFENTLICHKEIT UND POLITIK IM SPÄTEN ZARENREICH 1.1 Die Entdeckung der Bauern 1.1.1 Die blinden Flecken der Agrarwissenschaft 1.1.2 Die bäuerliche Landwirtschaft als heuristisches Konzept 1.1.3 Agrarfrage und sozialer Wandel 1.2 Agrarismus als wissenschaftliches Paradigma 1.2.1 Die Wende zur Sozialwissenschaft 1.2.2 Der Mythos von der "werktätigen Bauernwirtschaft" 1.2.3 Genossenschaftsdiskurs und Gesellschaftskritik 1.3 Agrarismus als gesellschaftliche Bewegung 1.3.1 Die Mission der Agronomen 1.3.2 Strategien der professionellen und sozialen Vernetzung 1.3.3 Agrarismus als politisches Programm 2. "BÜRGERPFLICHT" UND "RETTUNG RUSSLANDS" - AGRAREXPERTEN IN WELT- UND BÜRGERKRIEG 2.1 Aufstieg zur Expertenelite 2.1.1 Der parastaatliche Komplex als Karriereoption 2.1.2 Agrarismus als staatliche Ideologie 2.1.3 Die politische Mobilisierung des Agrarismus 2.2 Das Ende der Gewissheit 2.2.1 Inkorporation in die sowjetische Öffentlichkeit 2.2.2 Arrangements mit den Bolschewiki 2.2.3 Kollektive Irritation: der Bürgerkrieg 2.3 Grenzen der Verständigung 2.3.1 Die politische Ökonomie des Sozialismus 2.3.2 Der Hunger und die letzte Mobilisierung der obscestvennost' 2.3.3 Konkurrenz um die öffentliche Deutungsmacht 3. "25 JAHRE MIT DEM GESICHT ZUM DORFE" - VORREVOLUTIONÄRE EXPERTEN UNTER DEN BOLSCHEWIKI 3.1 Die Verstaatlichung des Agrarismus 3.1.1 Karriere und Patronage 3.1.2 Nationalisierung von Wissenschaft und Bildung 3.1.3 Expertise international 3.2 Agrarismus und sozialistisches Credo 3.2.1 Déjàvu: die Neue Ökonomische Politik 3.2.2 Die Ordnung der Zukunft 3.2.3 "Bürgerliche Spezialisten" unbolschewistischer Antiintellektualismus 3.3 "An der Agrarfront" 3.3.1 Die marxistische Wende der Agrarökonomie 3.3.2 Die Marginalisierung der alten Eliten 3.3.3 Stalins Verdikt 4. ". DER SCHWERE WAGEN DER GESCHICHTE" - KONTEXTE DES ERINNERNS UND VERGESSENS 4.1 Agrarexperten in der Emigration 4.1.1 Sehnsucht nach der "Welt von gestern" 4.1.2 Divergierende Horizonte 4.1.3 Neue Wege 4.2 Ausgrenzung und Vereinzelung in der Sowjetunion 4.2.1 Stigmatisierte Experten 4.2.2 Physische Vernichtung und öffentliches Schweigen 4.2.3 Einsame Ankunft im Sozialismus 4.3 Konjunkturen der in- und ausländischen Rezeption 4.3.1 Cajanov und die Krise der Modernisierungstheorie 4.3.2 Die Neuvermessung des sowjetischen Dorfes 4.3.3 krest'janovedenie: Agrarismusim postsozialistischen Russland 5. "UNSERE DÖRFER. BESSER ALS EINE WÜSTE" - SCHLUSSBETRACHTUNG 6. ANHANG 6.1 Kurzbiographien 6.2 Abkürzungsverzeichnis 6.3 Glossar 7. QUELLEN UND LITERATURVERZEICHNIS 7.1 Quellen 7.1.1 Archivmaterialien 7.1.2 Quelleneditionen 7.1.3 Publizierte Quellen 7.2 Sekundärliteratur 7.3 Abbildungsnachweis 8. PERSONENREGISTER

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