Beschreibung
Wörter werden nicht isoliert gebraucht, sondern in mehr oder weniger festen Verbindungen mit anderen Ausdrücken. Solche Verbindungen sind zum einen konventionalisiert und damit einigermaßen fest, zum anderen ändert sich Sprache im Laufe der Zeit. Durchforstet man verschiedene Jahrgänge größerer Textkorpora oder auch des "Duden-Stilwörterbuchs", erfährt man z. B., dass das Adjektiv schlecht seit den 1950er-Jahren durchgehend besonders häufig mit dem Ausdruck Gewissen gebraucht wird, zunehmend aber auch mit den Nomen Wetter, Nachrichten und Umfragewerte. Der gute Wille wird im Laufe der Zeit immer seltener erwähnt, dafür aber gute Chancen und gute Mannschaften. Schon wenige Beispiele lassen die Bandbreite an Themen erahnen, für die mit solchen Analysen Anlässe geboten werden. Die Betrachtung von sich wandelnden Wortverbindungen bietet einen spannenden Ausgangspunkt, die Kultur- und Sprachgeschichte des Deutschen auf unterhaltsame Weise nachzuvollziehen. Ein Buch für diejenigen, die etwas zu Sprach- und Gesellschaftswandel und zur Geschichte des Duden erfahren wollen.
Autorenportrait
Hans Hütt, geboren 1953 am Niederrhein, hat in Tübingen und Berlin Politikwissenschaft, Musikwissenschaft, Psychologie und Vergleichende Literaturwissenschaft studiert. Er ist freier Autor und schreibt für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, den Freitag, das Kursbuch und die taz.
Sonstiges
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