Beschreibung
EINE MARK FÜR ESPENHAIN war mit 100.000 Unterschriften und ebenso vielen Markstücken die größte, nicht genehmigte Unterschriftensammlung in der DDR. Diese Protestaktion, deren Beginn sich im Juni 2018 zum 30. Mal jährt, richtete sich gegen die unglaubliche Umweltverschmutzung durch den Abbau von Braunkohle und deren Verarbeitung im Leipziger Umland. Die Leser dieses wichtigen und spannenden Stücks Zeitgeschichte erleben aus der Sicht eines Zeitzeugen und Akteurs der DDR-Opposition die letzten Jahre der DDR bis zu ihrem glücklichen Ende. Unterhaltsam, aber präzise werden Alltägliches aus dem Überwachungsstaat, Kuriosa der Stasigeschichte und frühe Anzeichen für das nahende Ende der DDR beschrieben. Reflektiert wird aber auch die Frage: Warum haben wir uns das so lange bieten lassen?Nach der Wiedervereinigung führte der Autor des Buches, von 1991 bis 2010 Regierungspräsident von Leipzig, sein Engagement für Mensch und Natur im geschundenen Leipziger Südraum fort. Die LVZ betitelte Walter Christian Steinbach einmal als den "Vater des Leipziger Neuseenlands". Steinbach dagegen ist der Überzeugung, dass dieses unglaubliche Renaturierungsprojekt die größte Landschaftsbaustelle Europas nur gelingen konnte, weil unendlich viele Akteure diesen Prozess mit ihren Ideen begeistert begleitet haben.
Autorenportrait
Walter Christian Steinbach, Jahrgang 1944, studierte zunächst Mathematik und Physik für das Höhere Lehramt. Nach der Sprengung der Universitätskirche Leipzig studierte er Theologie und wurde 1975 Pfarrer in Rötha im Südraum Leipzig. Dort entwickelte er mit Gleichgesinnten das Christliche Umweltseminar Rötha (CUR) als eine wichtige Oppositionsgruppe in der DDR. 1985 arbeitete er als Studiendirektor in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen. Das CUR rief 1988 die Aktion "Eine Mark für Espenhain" ins Leben. Nach der Friedlichen Revolution und Wiedervereinigung Deutschlands berief Ministerpräsident Kurt Biedenkopf ihn zum Regierungspräsidenten für Leipzig-Westsachsen.
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