Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 1,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Sprache: Deutsch, Abstract: Skandale sind Konstrukte, in denen Missstände aufgedeckt, sich darüber empört wird, und deren Urheber dann letztlich zur Herstellung des Normalzustandes sanktioniert werden. Der Skandalisierungsprozess entspricht deshalb nach Kepplinger einem Kunstwerk, das klare Botschaften und starke emotionale Appelle vermittelt. Viele Prominente wie zu Guttenberg, Wulff oder Hoeneß, um nur ein paar neuere Beispiele zu nennen, haben es bereits erlebt: die Skandalisierung des eigenen Vergehens. Diese Personen können wahrlich nicht behaupten, dass ihnen dieser Prozess der medialen Hetzjagd nichts angetan hat. Im Gegenteil, denn sie mussten ihr Amt niederlegen, sich privat und sozial verändern und sind dann für einige Zeit ganz von der Bildfläche verschwunden. Für den Einzelnen ist der Skandalisierungsprozess negativ konnotiert. Wie aber sehen die Folgen konkret aus? Es ist kaum vorstellbar, dass Skandale auch etwas Gutes an sich haben. Die Soziologie als Wissenschaft des sozialen Handelns untersucht bei Skandalen vornehmlich die Funktionen des Skandals, und diese sollten dann überwiegend positiver Natur sein, sonst kann die Existenz von Skandalen nicht gerechtfertigt werden. Daher nimmt sich diese Arbeit der Untersuchung der Folgeeffekte von Skandalen für den Einzelnen und die Gesellschaft an und fragt: brauchen wir Skandale, können sie auch nützlich sein?In dieser Arbeit soll zunächst, um Skandale als theoretisch soziologische Konstrukte zu begreifen und der Forschungsfrage nachgehen zu können, die Skandaltheorie dargestellt und anhand einzelner Unterkapitel näher bestimmt und strukturiert werden. Dabei soll zuerst erklärt werden, was Skandale sind und auf was sie sich gründen (Kap. 2.1). Danach folgt eine Akteursbestimmung (Kap. 2.2), die von der Entstehung und dem Verlauf von Skandalen (Kap. 2.3) abgerundet wird. Anschließend werden in Kapitel 3 die für diese Arbeit wichtigen Folgeeffekte für den Skandalisierten sowie die Gesellschaft untersucht.
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