Beschreibung
Michael Kabongo erreicht sein Flugzeug nach San Francisco im allerletzten Moment. Er lässt sein Londoner Leben hinter sich. Seinen Job als Lehrer: Vergeblich hat er versucht, Jugendliche wie Duwayne zu retten, der ihm nach dem Unterricht als Dealer gegenüberstand. Seine Mutter: Unablässig predigt sie, Seelenheil finde man nur in der Kirche. Seinen besten Freund: Jalil sucht eine Ehefrau, nur um seinem Vater zu gefallen. Seine Kollegin Sandra: Er fühlt sich zu ihr hingezogen, aber Sandra ist mit einem anderen zusammen. Michael hat einen radikalen Entschluss gefasst: Er wird auf Reisen gehen, solange sein Geld reicht, dann wird er sein Leben beenden. Seit Jahren schon quälen ihn Depressionen, das Gefühl von Heimatlosigkeit, traumatische Erinnerungen an die Flucht aus dem Kongo und an den Tod seines Vaters. Auf seiner Reise durch die USA kommt Michael an Orte, die mit seiner Geschichte verbunden sind, begegnet Menschen, die seine Schutzmauern durchbrechen, macht Erfahrungen, die ihn an seine Grenzen bringen. Doch seine Frist läuft ab. Und mit sinkendem Kontostand wird die Frage immer drängender, ob Michael es schafft, ins Leben zurückzufinden.
Autorenportrait
JJ BOLA, geboren 1986 in Kinshasa im Kongo, flüchtete im Alter von sechs Jahren mit seiner Familie nach England und wuchs im Londoner Stadtteil Camden auf. Als Jugendlicher litt Bola an Depressionen. Nach seinem Master in Creative Writing am Birkbeck College der University of London arbeitete er einige Jahre als Sozialarbeiter mit Jugendlichen mit psychischen Problemen. JJ Bola veröffentlichte drei Gedichtbände, zwei Romane (No Place to Call Home ist im Kampa Verlag in Vorbereitung) und das Sachbuch Sei kein Mann, in dem er traditionelle Männlichkeitsbilder anprangert - ein Weltbestseller, der auch in Deutschland monatelang auf der Spiegel-Liste stand.
Leseprobe
'Ich habe gekündigt. Ich nehme mein ganzes Erspartes - $ 9 021 -, und wenn es aufgebraucht ist, bringe ich mich um.' 'Nach kurzem Geplänkel über die Arbeit und gekünsteltem Lachen - vor allem von meiner Seite, um ihn nicht misstrauisch zu machen -, fragte er mich, ob ich glücklich sei. Das Wort traf mich, als würden unter meiner Schädeldecke zwei Becken gegeneinandergeschlagen.'