Beschreibung
Für die Freunde Karl Barths war es eine kleine Sensation, als sie um die Monatswende Mai/Juni 1968 in dem vervielfältigten Dankbrief an die Gratulanten zu seinem 82. Geburtstag - dem letzten, den er erlebte - die folgenden Sätze lasen: 'Mir ist im hohen Alter noch eine sehr merkwürdige neue Freundschaft zuteil geworden mit dem Dichter Carl Zuckmayer nämlich, den ich im vorigen Sommer, knapp bevor ich wieder auf die Nase fiel, in Saas-Fee aufsuchte und mit dem ich dann in eine muntere Korrespondenz geriet. Ganz neulich ist er (anläßlich der Basler Premiere von ,Des Teufels General') auch ausgiebig bei mir gewesen, und es schien ihm zwischen meinen starrenden Bücherwänden leidlich wohl zu sein. Er ist ein Mensch. Und er hat viele ganz ernste und viele ganz heitere Möglichkeiten.' (aus dem Vorwort von Hinrich Stoevesandt)
Autorenportrait
Karl Barth (1886-1968) studierte Theologie in Bern, Berlin, Tübingen, Marburg und war von 1909 bis 1921 Pfarrer in Genf und Safenwil. Mit seiner Auslegung des Römerbriefes (1919, 1922) begann eine neue Epoche der evangelischen Theologie. Dieses radikale Buch trug ihm einen Ruf als Honorarprofessor nach Göttingen ein, später wurde er Ordinarius in Münster und Bonn. Er war Mitherausgeber von 'Zwischen den Zeiten' (1923-1933), der Zeitschrift der 'Dialektischen Theologie'. Karl Barth war der Autor der 'Barmer Theologischen Erklärung' und Kopf des Widerstands gegen die 'Gleichschaltung' der Kirchen durch den Nationalsozialismus. 1935 wurde Barth von der Bonner Universität wegen Verweigerung des bedingungslosen Führereids entlassen. Er bekam sofort eine Professur in Basel, blieb aber mit der Bekennenden Kirche in enger Verbindung. Sein Hauptwerk, 'Die Kirchliche Dogmatik', ist die bedeutendste systematisch-theologische Leistung des 20. Jahrhunderts. Carl Zuckmayer, 1896-1977, studierte in Frankfurt a.M. und Heidelberg Recht, Philosophie, Soziologie und Naturwissenschaften. 1920 wechselte er zum Theater und arbeitete unter anderem mit Bertolt Brecht und Max Reinhardt zusammen. Mit dem volkstümlichen Bühnenstück 'Der fröhliche Weinberg' (1925) und dem antimilitaristischen Satirestück 'Der Hauptmann von Köpenick' (1931) gelang ihm der Durchbruch. 1933 erhielt Zuckmayer ein Aufführungsverbot. Daraufhin emigrierte er zunächst nach Österreich und später in die USA. Das 1947 in Zürich inszenierte Stück 'Des Teufels General' wurde ein Welterfolg. Zuckmayer kehrte, trotz vieler Ehrungen und Preise, nicht mehr nach Deutschland zurück. 1958 ließ er sich in der Schweiz nieder und schrieb dort seine 1966 erschienenen Lebenserinnerungen 'Als wär's ein Stück von mir'.
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