Beschreibung
Wir leben in einer Lügengesellschaft. Weil die Welt immer undurchschaubarer wird und der Gesellschaft gemeinsame Werte abhanden gekommen sind, gibt es auch keine verbindlichen Kommunikationsstandards mehr. Wir wissen nicht mehr, was Wahrheit sein soll. Aber nicht alles ist Lüge, was sich in zwischenmenschlicher Kommunikation mehrdeutig oder zweifelhaft ausnimmt. Dem anthropologischen Blick erweist sich Lüge vielmehr nur als ein nach wie vor sittlich verwerflicher Sonderfall der vielfältigen Wege und Umwege von Kommunikation, der mehr oder weniger "krummen Touren", die Mensch und Gesellschaft einschlagen. Eine Fülle kritischer Einzelbefunde aus Geschichte, Historischer Anthropologie, Ethnologie, Soziologie, Altertumswissenschaft, Indologie, Theologie, Psychologie, Recht, Ökonomie und Linguistik analysieren die Bandbreite des Phänomens.
Autorenportrait
Prof. Wolfgang Reinhard, geb. 1937 in Pforzheim, emeritierter Professor für Neuere Geschichte an der Universität Freiburg im Breisgau. Forschungsschwerpunkte: Humanismus, Reformationszeit, Geschichte der europäischen Expansion, Geschichte der politischen Ideen, Historische Anthropologie.
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