Pierre Bost: Bankrott

team_260.jpgEin Geheimtipp von Svenja:

Und wieder schafft es der Dörlemann Verlag, ein bereits vergessenes Schmuckstück zu reanimieren und uns Lesern zur Neuentdeckung zu präsentieren. Pierre Bosts Werk ist ursprünglich bereits 1928 bei Gallimard in Paris erschienen und nun endlich wieder verfügbar, in einer sehr gelungenen Übersetzung von Rainer Moritz. Uns wird die Geschichte des Zuckerfabrikanten Brugnon erzählt, der die Firma seines Vaters übernimmt, übermütig investiert und seinen Besitz vermehren will - sich dabei jedoch fast selbst aus den Augen verliert. Unstet und unfähig auch mal abzuschalten ist er ein Mann seiner Zeit und dies weiß Autor Bost perfekt einzufangen. Seine durchweg gefügig-weichen Mitarbeiter können ihm ebenso wenig helfen wie seine Freundin Simone, die er liebt, aber die ihn körperlich auf Abstand hält.
Ich hatte großen Spaß an diesem kleinen Meisterwerk und freue mich über dieses spannende Gesellschaftsporträt und die in weiten Teilen erstaunlich aktuellen Charaktere. Lest oder verschenkt doch mal wieder einen Geheimtipp!