Lügen über meine Mutter ist eine absolut empfehlenswerte Familiengeschichte, mit einem Plot, wie ich ihn noch nie gelesen hab: Ein Vater, der aufsteigen will und denkt, das Mehrgewicht seiner Frau würde ihn daran hindern. Seine Kontrolle und seine Kommentare sind zum Kotzen. Was die Konstellation noch komplexer macht: Die Frau hat das Geld und den Grips. Und trotzdem hat er die Macht, das Sagen und seine abscheuliche Mutter zur Unterstützung in der Nachbarwohnung.
Das Ganze hat viel Sog und ist sehr klug erzählt, aus der klaren Perspektive der Tochter, die ihre Familie, obgleich natürlich selbst Teil des Kammerspiels, einer Art Analyse unterzieht. Ihr Ton und die berührende, allumfassende Fürsorge der Mutter werden mir noch lang nicht aus dem Kopf gehen. Es bleibt eins zu sagen: Körper sind einfach nicht zu kommentieren. Nein, einfach nein. Einfach bitte lassen.
Und Daniela Dröscher lesen! Danke.
Jetzt vorhanden in diesen Filialen: