Ein Sommer auf Hydra, südwestlich von Athen, ein Eiland ohne Flughafen und Autos. Die kleine bergige Insel ist seit jeher Ur-laubsziel von Künstlern und Privilegierten. Naomi verbringt seit sie denken kann die Sommer in der Villa ihres Vaters, einem sehr wohlhabenden Geschäftsmann und Kunstsammler, der das Haus einst Leonhard Cohen abkaufte. Die Tage sind heiß und ereignislos. Gepflegte Langeweile, viele Drinks, Abendessen und private Partys, fie nicht enden wollenden Sommer, die für rein animalische Aktivitäten zu heißen Nachmittage und schlimmer noch, die steinalten Bohemens, mit denen ihre Eltern Umgang pflegten. Die überwältigende Leere langweilte Naomi nicht einmal; sie fühlte sich dadurch nur dem Hedonismus wie dem Tourismus überlegen, ohne sich selbst eine Alternative bieten zu können.
Bei einem morgenlichen Schwimmausflug trifft sie auf Sam, eine amerikanische junge Touristin, die der Sommerfrische mit Eltern auch schon überdrüssig ist. Samantha ist sofort fasziniert von der selbstbewußten Naomi. Dann entdecken sie Faoud aus Syrien am Strand. Für Naomi ist schnell klar, ihm muss sie helfen und schmiedet einen Fluchtplan und gleichzeitig eine Racheaktion gegen ihren Vater.
Der Plot entwickelt sich langsam aber gewaltig. Für seine Figuren hat Osborne selbst keine Sympathien, der gnadenlose Blick auf die Gesellschaft ist großartig! Osborne beschreibt meisterhaft die Insel und seziert seine Figuren. Ein Gesellschaftsroman mit Krimiplot, elegant geschrieben. Die unnahbaren Figuren bleiben noch lange im Gedächtnis.