Beschreibung
In seiner ökonomischen und politischen Gestaltung war der Realsozialismus gegenüber dem Kapitalismus nur unzureichend wettbewerbsfähig. Das unter Walter Ulbricht entwickelte Neue Ökonomische System ging konstruktiv mit dieser Erkenntnis um und zog daraus Schlüsse. Im Zentrum stand die Frage, wie die bürokratisch-administrativen Leitung der Wirtschaft und der Gesellschaft überwunden werden konnte. Die Demokratisierung der Gesellschaft sollte den Sozialismus auch wirtschaftlich dem Kapitalismus überlegen machen. Historisch blieb dieses experimentierfreudige Jahrzehnt eine Episode. Bei der Suche nach einer künftigen gesellschaftlichen Alternative jedoch ist sie lehrreich. Vorwiegend Praktiker und Theoretiker des NÖS stellten ihre Erfahrungen auf einer Konferenz in Leipzig 2013 zur Diskussion. In diesem Sammelband kann man die Texte nachlesen.
Autorenportrait
Prof. Dr. Ekkehard Lieberam, Jahrgang 1937, Jurist, Professor für Staatstheorie und Verfassungsrecht an der Karl-Marx-Universität Leipzig und an der Akademie der Wissenschaften der DDR. Aktuell Vorsitzender des Marxistischen Forums in Sachsen. Dr. Lothar Poppe (1923-2015), Ökonom und Gesellschaftswissenschaftler, von 1968 bis 1979 Kombinatsdirektor in Leipzig (VEB GISAG), danach, bis 1989, Vorsitzender der Plankommission des Bezirkes Leipzig. Dr. Roland Wötzel, Jahrgang 1938, Ökonom und Jurist, 1966/67 Sekretär der Arbeitsgruppe Ökonomisches System des Sozialismus (ÖSS) beim Ministerrat der DDR, von 1971 bis 1977 Vorsitzender der Plankommission des Bezirkes Leipzig, von 1984 bis 1989 Sekretär der SED-Bezirksleitung. Als Rechtsanwalt in Leipzig bis Ende 2014 tätig.