Beschreibung
Der Briefwechsel zwischen dem Althistoriker Theodor Mommsen (1817-1903) und dem Ministerialbeamten im preußischen Kultusministerium Friedrich Althoff (1839-1908) ist ein herausragendes Zeugnis der Wissenschafts-, Bildungs-, Universitäts- und Sozialgeschichte des Deutschen Kaiserreiches. Mommsen und Althoff prägten über zwei Dezennien die preußische und deutsche Wissenschaftslandschaft; sie besetzten Stellen, ermöglichten und verhinderten Berufungen, inaugurierten Forschungsprojekte, stritten für Forschungsverbünde, kümmerten sich um Besoldungsfragen, warben um potente Mäzene, eröffneten neue Möglichkeiten der Forschungsfinanzierung, diskutierten unterschiedliche Reformvorhaben, optimierten das Bibliothekswesen und das akademische Prüfungsreglement, betrieben im nationalen Interesse Wissenschaftspolitik und verhalfen den deutschen Universitäten zu Weltruhm. Die Korrespondenz, die sich durch ihre Themenvielfalt und Intensität auszeichnet, ermöglicht wie keine zweite einen Einblick in das "System Althoff" und die Wissenschaftspolitik des Wilhelminismus.
Autorenportrait
Stefan Rebenich ist ordentlicher Professor für Alte Geschichte und Rezeptionsgeschichte des Altertums an der Universität Bern.