Was mit uns sein wird, wissen wir nicht

Briefe aus dem Ghetto

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783222134944
Sprache: Deutsch
Umfang: 224 S.
Format (T/L/B): 2.5 x 22 x 14 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Sie werden aus ihrer Heimatstadt verjagt und wie Vieh abtransportiert: Im Februar 1941 muss das jüdische Ehepaar Wilhelm und Johanna Schischa gemeinsam mit zahlreichen Leidensgenossen den Zug nach Polen besteigen. Beraubt, bestohlen und erniedrigt finden sich die Schischas im Städtchen Opole Lubelskie wieder, in einem fremden Land und in vollkommener Ungewissheit über die Zukunft. Es gibt in diesem "Durchgangslager" weder Arbeit noch Brot, sie werden in hoffnungslos überfüllte Massen quartiere gepfercht, wo unter katastrophalen hygienischen Verhältnissen Seuchen wüten, die täglich neue Opfer fordern. Von Anfang März 1941 bis Ende Januar 1942 schreiben sie Briefe an ihre Verwandten in Wien: hin- und hergerissen zwischen trivialen Dingen wie der nächsten Mahlzeit oder festem Schuhwerk und der existenziellen Frage nach dem Los, das sie erwartet. Der Sehnsucht, die Lieben eines Tages wiederzusehen, steht die nagende Sorge um das Wohl der fernen Kinder gegenüber, die Wehmut, mit der sie ihrer für immer verlorenen Heimat gedenken. Das letzte gemeinsame Lebenszeichen endet mit den Worten: "Der l. Gott soll uns erlösen".

Autorenportrait

WILHELM u. JOHANNA SCHISCHA wurden 1938 aus ihrer Heimatstadt Wr. Neustadt nach Wien vertrieben und 1941 nach Opole Lubelskie im deutsch besetzten Polen deportiert. Von den zahlreichen Karten und Briefen, die sie von dort während eines Jahres nach Wien schrieben, blieben 114 erhalten, und werden im vorliegenden Band erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Ehepaar Schischa wird 1942 in den Vernichtungslagern Belzec bzw.Sobibór ermordet. GUSTAV FREUDMANN, ein Angehöriger der Familie von Wilhelm und Johanna Schischa, ist IT-Professional in Wien und daneben als Publizist und Übersetzer tätig; in seinem 2013 verö.entlichten Buch "Nach mehr als neunzig Jahren" setzte er Max Tauber ein Denkmal. Wilhelm Schischa war der Bruder seiner Großmutter väterlicherseits.