Beschreibung
DDR-Planungschef redet Klartext: Gerhard Schürer soll anderthalb Wochen vor dem Mauerfall den Bankrott der DDR erklärt haben, heißt es. Gemeint ist das sogenannte "Schürer-Papier", eine kritische Bilanz des DDR-Planungschefs, die er gemeinsam mit anderen Fachleuten im Oktober 1989 erstellte. Das Papier gab es - alles andere ist Legende, wie Schürer in seinen 1996 erstmals erschienenen Erinnerungen nachweist. Die Neuausgabe enthält ein umfangreiches Vorwort von Egon Krenz und ein Nachwort von Herbert Graf, der sich kritisch mit der damaligen Analyse auseinandersetzt, sie in die internationale Lage einordnet und die Bedeutung von Schürers Memoiren für die Nachwelt würdigt.
Autorenportrait
Gerhard Schürer (1921-2010) nahm nach dem Besuch der Volksschule eine Lehre als Maschinenschlosser auf und besuchte nach dem Krieg die Industrieverwaltungsschule in Mittweida. Von 1965 bis 1989 Vorsitzender der Staatlichen Plankommission und Mitglied des Politbüros der SED. 1989 trat Schürer von seinen Ämtern zurück, im Januar 1990 wurde er aus der SED-PDS ausgeschlossen. Danach arbeitete er als Unternehmensberater bei Dussmann.