Im September 1931 marschieren die Nazis über den Markt von Gera an ihrem Adolf vorbei. Die braven Bürger schauen zu, wie die Braunen die Fahnen und die Arme recken. In acht Jahren schon wird Krieg sein. Noch aber streiten in Berlin die Führungen der Arbeiterparteien, ob man der drohenden Gefahr zusammen oder besser demokratisch getrennt begegnen solle. In Gera, an der Basis, ist man längst weiter. Man handelt. Etliche Jugendliche leisten gemeinsam und entschlossen Widerstand. Sie bilden ein antifaschistisches Bündnis, das selbst die Tausend Jahre Diktatur überdauert. Ralf Rudolph aus Gera entdeckte im Nachlass seines Vaters berührende Zeugnisse einer sehr vernünftigen Rebellion. Uwe Markus hat sie dokumentiert. Denn diese Geschichte hat viele durchaus aktuelle Seiten.

Ralf Rudolph geboren 1938 in Gera, Studium am Institut für Luft- und Raumfahrt in Moskau, Oberst der NVA, Betriebsdirektor, Abteilungsleiter im Ministerium für Maschinenbau, 1990 Abteilungsleiter für Abrüstung im Ministerium für Nationale Verteidigung der DDR, danach Unternehmensberater. Uwe Markus Jahrgang 1958, promovierter Soziologe, bis 1990 beschäftigt am Institut für Sozialwissenschaftliche Studien in Berlin, seither tätig als Marktforscher, Marketingberater und Dozent.