Beschreibung
Nicht erst das Sprechen macht Menschen zu (sich) artikulierenden Wesen. Artikulation beginnt dort, wo Menschen auf etwas zeigen und führt über die verschiedenen Ausdrucksweisen von Fühlen und Denken bis hin zu den komplexesten kulturellen Formen. Zwar ist 'Artikulation' ein Terminus, der in den Kulturwissenschaften häufig verwendet wird, doch ist diesem Begriff kaum je eine theoretisch explizierende Artikulation zuteil geworden. Sein Potenzial als Grund be griff blitzt immer wieder auf, doch müssen die Kulturwissenschaften bisher ohne Artikulationstheorie auskommen. In der Philosophie verharrt der Begriff gleichzeitig vorwiegend im Bereich des sprachlichen Ausdrucks. Doch in welchen verkörperten Formen und in welchen kulturellen Bereichen vollziehen sich Artikulationen darüber hinaus? Der Band dokumentiert in seinen Beiträgen den Beginn einer Diskussion um die Denkfigur der Artikulation des Menschen und seiner Welt. Die Suche nach einem Grundbegriff muss sich dabei besonders an die Formen halten, in denen Artikulationen körperlich und kulturell auftreten.