Beschreibung
Die von Adorno für das 20. Jahrhundert diagnostizierte Verfransung der Künste entwickelt sich im 21. Jahrhundert zu einer dichten Vernetzung der Künste und Medien mit impliziten Bezügen untereinander. In diesem Band geht es um Grenzüberschreitungen im Medien-Wechsel, um das` Dazwischen' zwischen den Künsten, das mit dem zunehmenden Einsatz technischer Medien auch zu einem `Dazwischen' zwischen Mensch und Maschine wird. Literaturformen vom Bilderbuch über den Hypertext bis zu Theaterinszenierungen werden vor dem Hintergrund ihrer multimedialen Produktion und ihres intermedialen Potenzials genauer untersucht. Im Mittelpunkt steht die Betrachtung der ästhetischen Brüche und Übergänge, die bei der Überführung von verschiedenen medialen Elementen in ein konzeptionelles Miteinander entstehen. Solche Schnittstellen, an denen die eine Kunstform in die andere übergeht, bieten für die schulische Rezeption die Möglichkeit, das Selbstverständnis der einzelnen Künste sowie der eigenen Rezeption bewusst wahrzunehmen und zureflektieren.Im ersten Teil des Bandes findet eine begrifflich-definitorische AuseinanderSetzung mit den Phänomenen Intermedialität und Hypertext statt. Zusammen mit grundsätzlichen Vorschlägen zu einer ästhetisch-medialen Umgehensweise im Deutschunterricht dienen diese Grundlagen als Basis für didaktische Überlegungen. Die Beiträge des zweiten Teiles untersuchen das Prinzip der Intermedialität am Beispiel von Bilderbüchern, so genannter Pop-Literatur und modernen Theaterstücken, wobei sie von den Veränderungen des literarischen Systems in der Mediengesellschaft ausgehen und diese konzeptionell als Chance für einen intermedialen Literaturunterricht nutzen. Im dritten Teil werden intermediale Auswirkungen in Schülertexten aufgezeigt, denn für Kinder und Jugendliche wirken mediale Vernetzung und eigene Erfahrung in einem kaum zu trennenden Wechselspiel ineinander. Schließlich werden im vierten Teil intermedial konzipierte Lehrwerke vorgestellt.