Beschreibung
In den letzten Jahren sind mehrere Publikationen zur Geschichte der Tschechoslowakei und angrenzenden Regionen Ostmitteleuropas entstanden, die umwelthistorische Themen aufgreifen. Dennoch mangelt es bisher an grundlegenden Studien und Synthesen, die explizit auf umwelthistorischen Zugängen basieren. Mit Blick auf die räumlichen Dimensionen von Natureinflüssen und den Folgen menschlichen Handelns für die Umwelt verweist die heutige Umweltgeschichtsschreibung zu Recht auf die Notwendigkeit überregionaler und transnationaler Zugänge. Dabei geraten häufig einzelne Regionen mit ihren spezifischen politischen, strukturellen und naturräumlichen Bedingungen aus dem Blick. Die Beiträge in diesem Band fragen, ob das Verhältnis von Mensch und Natur konstitutiven Charakter für Geschichtsregionen wie Ostmitteleuropa hat. Mit Blick auf längerfristige Entwicklungen seit der Industrialisierung, zugleich aber politische Zäsuren und ihre Folgen berücksichtigend, werden Fragen der Landschaftswahrnehmung, der Landnutzung, der Folgen des Infrastrukturausbaus sowie des Naturschutzes behandelt.