Beschreibung
'Mein Großvater zog mit einer Blume im Gewehr und einem Lied auf den Lippen in den Ersten Weltkrieg. Ich habe ihn dafür bewundert, dass er nach dem Krieg mit seinem Holzbein den Takt zur Marschmusik stampfen konnte. Mein Schwiegervater hat mit dem Versprechen, einen Bauernhof auf ertragreichem Boden in der Ukraine zu übernehmen, am Zweiten Weltkrieg teilgenommen. Seine Beinprothese war komfortabler als die des Großvaters, weil schon mit Gelenken ausgestattet. Mein Vater behielt beide Beine, verlor aber als Deserteur seine Ehre.' Sarkastisch, ironisch, bitterböse schreibt der Poet Peter Grünberg über sein Leben. In kurzen Geschichten und mitunter in gereimten Versen blitzen erstaunliche Gedanken auf. Sie stimmen heiter oder verstopfen dem Leser den Mund, machen ihn sprachlos ob der Unverschämtheit, die Grünberg sich leistet. Der Autor spielt mit Geist und Witz auf der Klaviatur der Gefühle. Man muss nicht schrägdenken und durchgeknallt sein, um ihm zu folgen und zu verstehen.
Autorenportrait
Peter Grünberg, geboren am 15. Januar 1945 in Teschen in Schlesien (heute die polnisch-tschechische Grenzstadt Cieszyn/Tesín). Schulbesuch und Studium, Abschluss als Diplomingenieur für Landtechnik, tätig als Technischer Leiter einer LPG, dann Mitarbeiter in einer SED-Kreisleitung, Studium an der Parteihochschule und Diplom als Politikwissenschaftler, Mitarbeiter der SED-Bezirksleitung Potsdam. Nach der 'Wende' Leiter einer Hundepension und -schule in Nuthetal-Bergholz-Rehbrücke, inzwischen schreibender Rentner.