Beschreibung
Nach der UN-Umweltkonferenz in Rio de Janeiro 1992 und dem Übereinkommen über die Biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity, CBD) sind Naturschutz, Umweltpolitik und ökologische Forschung kaum noch ohne den Bezug auf Biodiversität bzw. biologische Vielfalt vorstellbar. Der Terminus hat in unterschiedlichsten Bereichen der Naturschutzkonzepte, der rechtlichen Regularien sowie der Wissenschaften seinen konzeptionellen Platz gefunden, obwohl - oder gerade weil - seine genaue inhaltliche Bestimmung als ebenso schillernd wie umstritten gilt. Entscheidend ist, dass Biodiversität von vornherein Bedeutungen der ökonomischen Nutzbarkeit, der sozialen Gerechtigkeit und der Schutzverpflichtung beinhaltet und somit notwendig weit über eine rein biowissenschaftliche Bedeutung hinaus reicht. Dieser auf die Ergebnisse einer Vilmer Sommerakademie zurückgehende Sammelband bringt historische, wissenschaftstheoretische, ethische und praxisrelevanten Aspekte zusammen, die Biodiversität als neuen Symbolbegriff des Naturschutzes kritisch analysieren und zugleich als Überblick und Anstoß zu weiteren Diskussion über Biodiversität und Naturschutz dienen sollen. Zur derzeit in Deutschland bearbeiteten und diskutierten Biodiversitätsstrategie liefert der vorliegende Band wichtige theoretische und normative Grundlagen.