Beschreibung
"Reiches, gesellig lebendes Ehepaar sucht jüngere Dame von gutem Aussehen aus adeliger Familie, - tadelloser Ruf Bedingung, - die durch musikalische Vorträge, Deklamationen oder dergleichen Gesellschaften anregend zu gestalten weiß. Die Dame würde als völlig gleichberechtigter Gast eingeladen werden. Hohe Vergütung. Diskretion verlangt und zugesichert." Als Komtesse Ilse Bernow dieses Inserat liest und sich entscheidet, sich zu bewerben, weiß sie noch nicht, worauf sie sich da einlässt. Sie weiß nur, dass sie und ihre Mutter seit dem Tod ihres Vaters vor vier Jahren verarmt sind, dass ihre adelsstolze Mutter nicht will, dass ihre Tochter arbeitet, und dass ihre nervenkranke Mutter dringend eine Sommerreise zur Erholung nötig hat. Das dafür erforderliche Geld will Ilse nun verdienen. In der Tat hat ihre Bewerbung Erfolg, sie erhält den Zuschlag und tritt nun gegen Geld bei den Gesellschaften der reichen Familie Stangen auf. Dabei lernt sie Marie Stangens Bruder, den Baumeister Alfred Bardorf, kennen, und die beiden verlieben sich ineinander. Das Problem: Bardorf darf nichts davon erfahren, dass sie gegen Geld als Gesellschaftsdame arbeitet; er hält sie vielmehr für eine neue Freundin seiner Schwester, die Marie das Leben gerettet hat. Gleichzeitig muss sich Ilse gegen die Avancen des Barons Lurisch erwehren, der sie heiraten will, den sie indessen verabscheut. In ihrer Not wendet sie sich an ihren Onkel Graf Egon, der in den gesellschaftlichen Kreisen sein Inkognito wahrt und sich als Franzose ausgibt. Er beschließt, seiner Nichte zu helfen. Ein vergnüglicher Roman aus den Kreisen des verarmten Adels und der höheren Gesellschaft, wie ihn nur die große Unterhaltungsschriftstellerin Anny von Panhuys zu schreiben verstand!
Autorenportrait
Anny Freifrau von Panhuys (1879 - nach 1941) ist eine deutsche Unterhaltungsschriftstellerin in der Tradition von Nataly von Eschstruth, Hedwig Courths-Maler und Helene Butenschön ("Fr. Lehne"), die etwa 100 Romane geschrieben hat und auch als Schauspielerin tätig war. Geboren wurde sie am 27. März 1879 als Tochter des Dachdeckermeisters, Dachpappenfabrikanten und Gelegenheitsdichters Ignaz Umouaft in Eberswalde. Durch ihre Adelsheirat wurde sie Freifrau. Panhuys begann um 1915, meist mehrere Romane pro Jahr zu veröffentlichen und war bis zu Beginn der vierziger Jahre literarisch aktiv. 1931 kehrte sie wieder nach Eberswalde zurück, wo sie in der Grabowstraße 28 wohnte. Ihr genaues Todesdatum konnte nicht ermittelt werden. Ihre Bücher wurden auch nach ihrem Tod noch immer wieder neu aufgelegt - vor allem in den fünfziger und sechziger Jahren - und teils auch ins Niederländische übersetzt. Während die Romane der älteren Nataly von Eschstruth vornehmlich im gehobenen Adelsmilieu spielen, ist Anny von Panhuys' Hauptthema der Niedergang und Bedeutungsverlust des (in ihren Büchern meist verarmten) Adels und sein Streben nach Anschluss an die neue bürgerliche Welt.