Beschreibung
Das Erbe der Mutter ist Erika Marholms schöne Gesangsstimme; doch es ist auch ein belastendes Erbe: Leopold Marholm, gefeierter Komponist, kommt auch nach siebzehn Jahren nicht über den Tod seiner geliebten Felizitas hinweg, die eine begnadete Sängerin war, und wann immer seine Tochter Erika zu singen anfängt, erfüllt ihn das mit tiefem Schmerz über die Verlorene sowie mit abwehrender Antipathie gegen diese volltönende Altstimme, so dass er Erika ein für alle Mal das Singen verboten hat. Doch Erika macht nichts lieber als singen und möchte um alles in der Welt eine große, ruhmreiche Sängerin werden. Gut, dass da der alte, gütige Gesangslehrer Josef Rößle ist sowie Frau Agnete von Erikas Mädchenpensionat, die sich für das talentierte Mädchen einsetzen und schließlich erreichen, dass Erika bei der gefeierten Donna Manuela vorsingen kann. "Wenn Donna Manuela deine Stimme anerkennt, weiß ich bestimmt, steht dir die ganze Welt einmal offen." Doch hat Erika wirklich das Zeug zur großen Sängerin? Und ist das denn tatsächlich der ihr vorbestimmte Lebensweg? Gibt es nicht noch andere Dinge im Leben als die Kunst - die Liebe zum Beispiel? Plötzlich begreift Erika, dass sie sich zwischen dem Gesang und ihrem stürmischen Verehrer, dem geliebten jungen Arzt Kurt Faber, entscheiden muss. Am Ende steht eine Hochzeit und die Einsicht: "Ruhm ist wundervoll, Nachruhm herrlich, aber die warme beglückende Gegenliebe eines heißgeliebten Menschen gibt wohl das vollkommenste Glück." Aber es ist der alte Vater, Leopold Marholm, der hier noch einmal das Liebesglück gefunden hat. Ein anrührender Unterhaltungsroman über die Kunst, den Ruhm, die Liebe!
Autorenportrait
Anny Freifrau von Panhuys (1879 - nach 1941) ist eine deutsche Unterhaltungsschriftstellerin in der Tradition von Nataly von Eschstruth, Hedwig Courths-Maler und Helene Butenschön ("Fr. Lehne"), die etwa 100 Romane geschrieben hat und auch als Schauspielerin tätig war. Geboren wurde sie am 27. März 1879 als Tochter des Dachdeckermeisters, Dachpappenfabrikanten und Gelegenheitsdichters Ignaz Umouaft in Eberswalde. Durch ihre Adelsheirat wurde sie Freifrau. Panhuys begann um 1915, meist mehrere Romane pro Jahr zu veröffentlichen und war bis zu Beginn der vierziger Jahre literarisch aktiv. 1931 kehrte sie wieder nach Eberswalde zurück, wo sie in der Grabowstraße 28 wohnte. Ihr genaues Todesdatum konnte nicht ermittelt werden. Ihre Bücher wurden auch nach ihrem Tod noch immer wieder neu aufgelegt - vor allem in den fünfziger und sechziger Jahren - und teils auch ins Niederländische übersetzt. Während die Romane der älteren Nataly von Eschstruth vornehmlich im gehobenen Adelsmilieu spielen, ist Anny von Panhuys' Hauptthema der Niedergang und Bedeutungsverlust des (in ihren Büchern meist verarmten) Adels und sein Streben nach Anschluss an die neue bürgerliche Welt.