Mehr Angst vor dem Offizier als vor dem Feind?

Eine mentalitätsgeschichtliche Studie zur preußischen Taktik im Siebenjährigen Krieg

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9786202204620
Sprache: Deutsch
Umfang: 160 S.
Format (T/L/B): 1 x 22 x 15 cm
Auflage: 1. Auflage 2017
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

"Der gemeine Soldat soll vor dem Officiere mehr Furcht als vor dem Feinde haben!" Dieser Ausspruch Friedrichs II. von Preußen galt lange als die Grundlage der Kampfesweise der altpreußischen Armee: in exakt formierten Linien, getrieben von den Stöcken und Degen ihrer Offiziere mussten auf dem Exerzierplatz gefühllos geprügelte Soldaten kämpfen und sterben. Die Auswertung der vorhandenen Soldatenbriefe und Tagebücher aus dem Siebenjährigen Krieg zeigt jedoch, dass vor allem technische Faktoren für die Entwicklung der Lineartaktik ausschlaggebend waren und diese weitaus flexibler war, als es die Reglements und Vorschriften erscheinen lassen. Vor allem wirft die vorliegende Studie einen Blick auf die Vorstellungen, Ängste und Hoffnungen der einfachen Soldaten, auf den "Krieg des kleinen Mannes". Dabei zeigt sich eine Verarbeitung der extremen Gewalterfahrungen, die auf einem professionell verstandenen Überlebensinteresse fußte. Immer wieder begegnet dem heutigen Betrachter die Religiosität der Soldaten als Trösterin in extremer Angst und Not, aber auch als sakrale Klammer ständischer Pflichten.

Autorenportrait

Geb. 1968, hat in Hannover, Magdeburg und Göttingen Geschichte und Anglistik studiert. 2001 Magisterarbeit, 2006 Promotion in Göttingen zur städtischen Erinnerungskultur der Frühen Neuzeit. Der Autor lebt in Magdeburg und leitet die Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg im ehemaligen Untersuchungsgefängnis der Staatssicherheit.