Beschreibung
Im Wien der 1920er-Jahre war die Zither ein beliebtes und verbreitetes Instrument, das solistisch und auch gemeinschaftlich in Vereinen gespielt wurde. Das Rote Wien propagierte das Zitherspiel als proletarische Alternative zum bildungsbürgerlichen Klavierspiel. Doch setzte sich dieses Narrativ nicht ganz durch, lebte doch die Zithergemeinschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts unter Berufung auf Kaiserin Sisi im Glauben, ihr Instrument sei in der Aristokratie angekommen. Um dem einstmaligen "Lamentierbrettl" der Harfenisten die Salon- und Hoffähigkeit aufzumontieren, war ein Nobilitierungsprozess in Gang gesetzt worden, der modernen Marketingstrategien kaum nachstand.
Auch wenn diese Bemühungen die Zither nicht in den professionellen Musikbetrieb bringen konnten, bewirkten sie die breite Annahme in einer Gesellschaftsschicht, die um Kulturteilhabe rang und sich durch Zitherspiel eigensuggestiv in den Salon träumte.
Dieser Band nimmt sich der Verwobenheit verschiedener Erzählstränge an, die sich um die Zither ranken und würdigt die gesellschaftspolitische Bedeutung des Instruments.
Autorenportrait
Katharina Pecher-Havers war von 2015 bis 2021 wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für musikpädagogische Forschung, Musikdidaktik und Elementares Musizieren an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Sie promovierte 2018 im Bereich der historischen Musikwissenschaft. Seit 2012 leitet sie den Verein Wiener Zitherfreunde.
Inhalt
Stilistische Vorbemerkungen
Vorwort des Herausgebers
Vorwort
Einleitung
Die Zitherkultur narratologisch betrachtet
Die Zitherkultur als Erzählgemeinschaft
Zitherspiel als Berufsfeld und Erwerbsquelle
Die Erzählräume
Die Erzählräume
Die narrative Konstruktion der Zitherkultur
Nur ein Märchen? Die Zither in der Aristokratie
Die Nobilitierung der Zither
Geschichtsschreibung als Mittel der Nobilitierung
Die "Stars" der Narration: Biographik im Zitherschrifttum
Die Zither zwischen Volk und Kunst
Das Programm zur "Hebung" der Zither
Die narrative Ausformung der "Concertfähigkeit"
Der "Salon für alle": Carl Umlauf und die Zither in Wiener Stimmung
Die "Zitherkunst"
"Volkskunst": Ein narratives Paradoxon
Die Ensemblepraxis als Hemmnis der Narration
Das Ensemblespiel und seine Entwicklung
Die Unvereinbarkeit von Ensemblespiel und Kunstanspruch
Das "Proletarierinstrument"
Arbeiterzitherspiel im k.k. Wien
Die "rote" Zither: Arbeiterzitherspiel im Wien der Ersten Republik
Die Zusammenführung der Arbeitermusikvereine
Literatur- und Quellenverzeichnis
Musikalien
Zitherschulen und Lehrwerke
Literatur
Einzelnachweise
Internetlinks als Primärquellen
Bildnachweis
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