Beschreibung
Gedichte zünden die Wörter als Böller, sie tanzen, sie trommeln rhythmisch, sie flüstern, sie toben wie Kinder, sie brüllen, sie singen, besingen, sie stiften Gesang. Sie stellen aus, sie verstecken, sie täuschen an und vor. Sie stimulieren, sie betäuben. Sie fiedeln und duften und glimmen und glitzern. Hochnäsig. Kunstfertig. Philosophisch. Kritisch. Ereifernd. Fragend. Ohnmächtig. Ekstatisch. Leise und laut. Gedichte wühlen im Dreck, sie spucken, sie treten, sie stottern und lallen. Sie dreschen, sie zechen, verkloppen, verklappen. Sie reden chinesisch, sie suchen, sie finden, sie kommen vertraulich, sie fremdeln, sie heucheln, sie biedern sich an. Sie treten die Tür ein, sie säuseln, erfinden, sie haben es satt. So wütend, so traurig, so lustvoll, so ohne Kalkül. Und zum ersten Mal: Emojigedichte.