Die Hauptadresse der Wirklichkeit

Miniaturen

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783962580902
Sprache: Deutsch
Umfang: 240 S.
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

In Petschners Prosa-Miniaturen geht es ums Ganze, um Signaturen der Welt, in der wir leben - erforscht in verschiedenen Sphären, darunter besonders: Freundschaft und Loyalität, das Leben mit dem Kino und das Leben mit der Literatur, die Erfahrung der Altersstufen, die Großstadt als Erkundungsort, Reisen, Unterwegssein. Petschner lotet Möglichkeiten einer kurzen, durchgestalteten Prosa aus - vom lyrischen Bild, das unversehens unaufdringlich zu einem Denkbild wird, bis zur Taucharbeit der Erinnerung und dem Spiel mit Weiterdenk-, Umdenkphantasien. Da kann die Sprache, eben noch ein archäologisches Instrument, zum beglückenden Lichtstreif werden. Zeiten schichten sich übereinander, Dinge neben- und ineinander - nicht so, dass Hören und Sehen vergehen, sondern dass sie im eigenen, durch Lektüre angeregten Denken und Wahrnehmen erwachsen.

Autorenportrait

Raimund Petschner, geboren bei Frankfurt am Main, studierte Soziologie, Philosophie und Psychologie, schlug sich durch, bis er Anfang der achtziger Jahre begann, für verschiedene Kultur-Radioprogramme als freier Autor zu arbeiten. Zahlreiche Features, Dokumentationen und Essays entstanden, besonders für den Deutschlandfunk, auch drei Hörspiele (für Radio Bremen). Seit den achtziger Jahren: Veröffentlichung von Erzählbänden sowie einem Roman, u.a. im Eco-Verlag Zürich. Alfred-Döblin-Stipendium. 1997: der Gedichtband Nackenauge im Atelier Verlag Andernach. 2019 erschien bei PalmArtPress sein Band mit Prosa-Miniaturen Kurze Entfernung aus dem Gespräch.

Leseprobe

UNTERWEGS Wo wir neues Terrain erkundet haben, befühlt, beobachtet, berochen - und neu mag eines sein, das drei Straßen oder Bahnstationen entfernt liegt -, dort entstanden und entstehen eher als zu Hause jene Erinnerungsbilder des Zusammenseins, des gemeinsam Seins, die einen ikonischen Leuchtrand leicht gewinnen können. Es war vielleicht nichts Besonderes. Doch das Wissen davon, wie Leben verfällt oder abgebrochen wird, genügt, um zu ahnen: Es wird etwas Besonderes, mit leuchtendem Rand, gewesen sein. * * * FREI Frei wäre, wer an nichts hängt; wer überall eine Fremde oder ein Fremder ist, aber keineswegs ohne Liebe, ohne Kompass existiert; wer vielmehr die Fremdheit als eine Gegebenheit, die nicht enttäuscht, nicht ängstigt, jederzeit annehmen wird. Ein Fernreisender auf Dauer und letztlich mit Vergnügen. Letztlich mit Vergnügen fremd, aber nicht dagegen, Inseln von Zeit und Raum, Gegenüber zu erleben, mit denen es anders ist.