Tarzan, der Affenmensch

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783958706804
Sprache: Deutsch
Umfang: 0 S., 0.95 MB
Auflage: 1. Auflage 2021
E-Book
Format: EPUB
DRM: Nicht vorhanden

Beschreibung

Tarzan bei den Affen die Legende des Helden, der im Dschungel eine Heimat fandAuf einer Mission für das britische Kolonialamt verschlägt das Schicksal Lord John Greystoke und seine schwangere Frau Alice in einen entlegenen Winkel im afrikanischen Dschungel. Dort wird John Clayton III., Lord Greystoke geboren. Gerade ein Jahr alt, kommen beide El-tern ums Leben und das Kleinkind wächst in der Obhut von Menschenaffen auf. Sie nennen ihn "Tarzan" Weißhaut.Er führt ein Leben als Affenmensch, voller Abenteuer, immer im Kampf ums Überleben und einer anrührenden und gleichzeitig völlig hilflosen Identitätssuche. Doch dann geschieht die dramatische Wende. Nach 20 Jahren verirrt sich ein Schiff in die Bucht, in der schon seine Eltern gestrandet waren Tarzan die Legende lebtEntdecken Sie den Abenteuerklassiker der Weltliteratur neu!Wir haben für Sie die Originaltexte an die aktuelle Rechtschreibung und heutigen Lesege-wohnheitenangepasst.

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Autorenportrait

Edgar Rice Burroughs (1875-1950) war ein US-amerikanischer Schriftsteller, der als Erzähler großer Abenteuergeschichten weltberühmt wurde. Nach seinen ersten Erfolgen erwarb Burroughs 1919 die Otis-Ranch, ließ auf deren Gelände ein neues Anwesen errichten und gab dem Landgut den Namen Tarzana Ranch. Tarzana ist heute ein Stadtteil von Los Angeles.Bereits in den 20er und 30er Jahren hatte er auch hier bei uns eine riesige Fangemeinde. Die bekannteste Figur, die er erschaffen hat, ist zweifelsohne Tarzan, der Held des Dschungels. Seine Abenteuer haben von ihrer Kraft und einem besonderen Zauber bis heute nichts verloren.

Leseprobe

Dschungel-KämpfeAuf seinen Wanderungen kam der Stamm immer wieder in die Nähe der verschlossenen Hütte an der kleinen Bucht. Tarzan hätte gar zu gerne gewusst, was darin verborgen war.Er versuchte, durch die Fenster zu schauen, aber sie waren verhängt. Dann dachte er daran, auf das Dach zu klettern, um durch den Kamin hinein zu kommen; vielleicht könnte er so in Erfahrung bringen, was hinter diesen Wänden verborgen war.In seiner kindlichen Phantasie stellte er sich allerlei merkwürdige Dinge vor, die darin enthalten sein könnten, und je länger er nicht hineinkam, desto stärker wurde sein Wunsch, es heraus zu finden.Er kletterte stundenlang um das Dach und die Fenster herum, um einen Weg zu finden, hinein zu kommen, aber die Tür beachtete er nur wenig, denn sie schien ihm ebenso fest zu sein, wie die Wände der Hütte.Kurz nachdem er das Abenteuer mit Sabor erlebt hatte, kam er wieder in die Nähe der Hütte. Da kam ihm plötzlich der Gedanke, dass die Tür ein unabhängiger Teil der Wand sein könnte, und dass sie vielleicht der Weg sei, hinein zu kommen.Er war allein, wie schon so oft, wenn er die Hütte aufsuchte, denn die Affen hatten eine Abneigung dagegen. Die Geschichte von dem Donnerstock hatte nichts an Schrecken verloren, und sie umgab die verlassene Wohnung des weißen Mannes noch immer mit einer für sie unheimlichen Atmosphäre.Niemand hatte Tarzan erzählt, in welcher Beziehung er selbst zu der Hütte gestanden hatte. Die Sprache der Affen ist so wortarm, dass sie nur wenig darüber berichten konnten, was sie in der Hütte gesehen hatten. Sie hatten auch keine Worte, um die seltsamen Leute und ihre Sachen zu beschreiben, und so kam es, dass als schließlich Tarzan alt genug war, um es verstehen zu können die Sache vom Stamm längst vergessen war.Nur in einer ganz unklaren und unbestimmten Weise hatte Kala ihm erklärt, dass sein Vater ein seltsamer, weißer Affe gewesen sei, aber er wusste nicht, dass Kala nicht seine Mutter war.An diesem Tag nun ging er direkt auf die Tür zu, untersuchte sie stundenlang und machte sich an den Scharnieren, am Knopf und an der Klinke zu schaffen. Schließlich fand er den richtigen Griff, und vor seinen erstaunten Augen sprang die Tür knarrend auf.Zuerst wagte er sich nicht hinein, aber als sich seine Augen allmählich an das Halbdunkel im Innern gewöhnt hatten, betrat er langsam und vorsichtig den Raum.In der Mitte lag ein Skelett auf dem Boden. Das Fleisch war von den Knochen vollständig ver-schwunden; nur die vermoderten Überreste der Kleider hingen noch daran. Auf dem Bett lag ein ähnliches, schmäleres Gerippe, während daneben in einer Wiege ein drittes, winziges Skelett lag.Tarzan warf nur einen flüchtigen Blick auf diese Zeugen einer furchtbaren Tragödie. Sein wildes Dschungelleben hatte ihn an den Anblick toter und sterbender Tiere gewöhnt.Die Möbel und der übrige Inhalt des Raumes fesselten seine Aufmerksamkeit mehr. Er besichtigte manche Dinge minutenlang: das fremdartige Handwerkszeug, die Waffen, die Bücher, Papier und Kleider, die der Verrottung in der feuchten Luft der Dschungelhütte nur wenig widerstanden hatten.Er öffnete Kasten und Schränke, die ihm völlig neu waren, und in diesen fand er den Inhalt viel besser erhalten.Unter anderem entdeckte er ein scharfes Jagdmesser, mit dem er sich auch gleich in den Finger schnitt. Das hinderte ihn aber nicht daran, weitere Versuche damit zu unternehmen, und er fand, dass er mit seinem neuen Spielzeug Holzsplitter vom Tisch und von den Stühlen abschneiden konnte. Das amüsierte ihn eine ganze Weile, aber schließlich wurde er dessen überdrüssig, und setzte seine Nachforschungen fort.In einem mit Büchern gefüllten Schrank fand er eine Kinderfibel mit schönen farbigen Bildern, die seine Neugier aufs höchste erregten.Da gab es manche Affen, die ein ähnliches Gesicht wie er hatten, und gleich beim ersten Buchstaben A fand er auch kleine Affen, wie er sie täglich im Urwald auf den Bäumen umherklettern sah. Aber nirgends fand er im Buch ein Bild von seinem Volk, kein Bild von Kerschak, Tublat oder Kala.Zuerst versuchte er, die kleinen Figuren von den Blättern wegzunehmen, aber bald sah er, dass sie nicht lebendig waren, obwohl er nicht wusste, was sie eigentlich seien und er auch keine Worte hatte, sie zu beschreiben.Die Schiffe und Eisenbahnen, die Kühe und Pferde, die er im Buch sah, waren ganz sinnlos für ihn, da er sich nicht vorstellen konnte, was das sein mochte, aber noch viel weniger konnte er begreifen, was die Buchstaben sein sollten, diese kleinen Dinger, die sich unter und zwischen den farbigen Abbildungen befanden. Er dachte, es könnte eine seltene Art Käfer sein, denn viele von ihnen hatten Beine, obwohl nirgends Augen oder ein Mund zu sehen war.Das war also Tarzans erste Bekanntschaft mit den Buchstaben des Alphabets. Natürlich hatte er nie etwas Gedrucktes gesehen, hatte auch nie mit einem lebenden Wesen gesprochen, das etwas von dem Vorhandensein einer geschriebenen Sprache wusste. Auch hatte er noch nie jemand lesen gesehen.Es war also kein Wunder, dass der Junge den Sinn der seltsamen Figuren nicht erraten konnte. In der Mitte des Buches fand er seine alte Feindin, die Löwin Sabor, und weiter hinten sah er Histah, die Schlange.Oh, das war sehr interessant! Niemals in all diesen Jahren hatte er sich über etwas so gefreut. Er war so vertieft in die Betrachtung der Bilder, dass er nicht bemerkte, wie die Dunkelheit hereinbrach, bis er schließlich die Figuren nicht mehr deutlich unterscheiden konnte.Er legte das Buch in den Schrank zurück und schloss die Tür, denn er wollte nicht, dass sonst jemand seine Schätze finden und zerstören könnte. Als er in die Abenddämmerung hinausging, schloss er die Tür der Hütte so hinter sich zu, wie sie war. Zuvor aber hatte er noch das Jagdmesser vom Boden aufgehoben, um es seinen Kameraden zu zeigen.

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