Beschreibung
Jeremias Gotthelf (1797-1854) ist das Pseudonym des Schweizer Schriftstellers Albert Bitzius. Gotthelf stammte aus einer alten Berner Beamten- und Pfarrersfamilie. Nach Besuch des dortigen Gymnasiums (1812-1814) erhielt er eine theologische Ausbildung auf der Berner Akademie (bis 1820). 1821 verbrachte er ein Semester in Göttingen und machte anschließend eine Reise durch Norddeutschland - seine einzige 'Auslandserfahrung'. Der Eintritt ins geistliche Amt ist zugleich der Beginn einer starken pädagogischen Tätigkeit, besonders auf dem Gebiet der Schulbetreuung und Lehrerausbildung. Politisch bewegte sich Gotthelf am nicht radikalen liberalen Flügel und trug dies auch nach außen. Dadurch kam es bald zu einen Streit mit den Behörden. 1824 wurde er als Vikar an die 'Kirche zum Heiligen Geist' in Bern berufen, ab 1832 wirkte er als Pfarrer im Emmental. Durch die Verfassung von 1831, die für Geistliche ein Verbot politischer Betätigung aussprach, wurde seinem politischen Engagement ein abruptes Ende gesetzt. Seine Romane spiegeln in einem zum Teil erschreckenden Realismus das bäuerliche Leben im 19. Jahrhundert in der Schweiz. Mit wenigen starken, wuchtigen Worten konnte er Menschen und Landschaften beschreiben. Auch in den Erzählungen, die in dieser Ausgabe gesammelt sind, gelingt ihm das auf vortreffliche Weise.