Beschreibung
Der Feminismus hat in Afrika einen schweren Stand. Neben den üblichen Vorbehalten begegnen in afrikanischen Gesellschaften auch viele SympathisantInnen dem Feminismus mit kritischer Distanz. Diese wurzelt in dem Vorwurf, der weiße, westliche Feminismus sei zu eurozentristisch und thematisiere die Geschlechterverhältnisse losgelöst von anderen sozialen, politischen, ökonomischen und kulturellen Formen der Diskriminierung. Dadurch motiviert, entwickeln AfrikanerInnen verschiedene feministische Alternativkonzepte (Womanismus, Stiwanismus). Susan Arndt macht deutlich, dass der afrikanische Feminismus in seiner Bandbreite auch eine Herausforderung für den weißen westlichen Feminismus darstellt.
Autorenportrait
Susan Arndt, Dr. phil., geb. 1967 in Magdeburg, studierte Anglistik, Germanistik und Afrikawissenschaften in Berlin und London; promovierte 1997 mit einer Arbeit über Literaturen in Nigeria; lehrte und forschte am St. Antony's College in Oxford, der Humboldt-Universität zu Berlin, dem Zentrum für Literaturforschung sowie der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Forschungsschwerpunkte: Intertextualität; Oraturen und Literaturen in Westafrika; Gender, Frauenliteratur und Feminismus in Afrika; Migration und Diaspora (mit dem Schwerpunkt auf literarische Prozesse und speziell die Black British Literature), englische/britische Literatur des 16.-19. Jahrhunderts; AfrikaBilder, koloniale Diskurse und Rassismus in der bundesdeutschen Gesellschaft, Kritische Weißseinsforschung. Zur Zeit arbeitet sie an einer Habilitationsschrift zum Thema"Mythen von Weißsein und die englische Literatur. Der"Racial Turn" in der Literaturwissenschaft".
Leseprobe
"Ich bin keine Feministin, aber keine Feministin bin ich auch nicht."Die Feminismusdebatte in AfrikaDie Unsicherheit afrikanischer Schriftstellerinnen darüber, wie sie sich zum Begriff und Konzept des Feminismus verhalten sollen, steht in engem Zusammenhang mit der Tatsache, daß dem Feminismus in afrikanischen Ländern mit sehr vielen Vorbehalten begegnet wird. Diese antifeministischen Ressentiments gehen maßgeblich auf stereotype Vorstellungen vom Wesen des (Weißen westlichen) Feminismus zurück, die zwar vereinzelt zutreffen mögen, der Heterogenität (Weißer) Feminismen jedoch keineswegs Gerechtigkeit zuteil werden lassen. Die nigerianische Schriftstellerin Akachi Adimora-Ezeigbo schreibt über die Ablehnung des Feminismus: "Trotz seiner noblen Ziele wird der Feminismus oftmals mißverstanden. Einige Menschen meinen, der Feminismus schwöre Visionen von aggressiven Frauen herauf, die versuchen, wie Männer zu sein, die sich nachlässig kleiden und grundlegende weibliche Attribute aufgeben."Tatsächlich wird der Feminismus immer wieder mit dem Radikalfeminismus und dieser mit Männerhaß, Penisneid, der Ablehnung afrikanischer Traditionen, dem grundsätzlichen Verneinen von Mutterschaft und Ehe, dem Favorisieren lesbischer Liebe und dem Bestreben gleichgesetzt, die Geschlechterverhältnisse in ihr Gegenteil zu verkehren. Einerseits ist diese Stereotypisierung in der Regel eine bewußte und psychologisch logische Verkürzung der Realität, die hilft, das Fremde und Angsteinflößende besser verunglimpfen zu können. Andererseits bestärken Schlagwörter wie diese natürlich auch bestehende Ressentiments und Ängste. Tatsächlich begegnen viele Afrikaner/innen dem Feminismus mit Furcht. Sie befürchten - letztlich zurecht -, daß der Feminismus das tradierte Rollenverhalten der Geschlechter angreifen und verändern könnte. Die Hauptsorge der Männer ist dabei, daß sie ihre Privilegien verlieren könnten. Obgleich der Feminismus beispielsweise auch an der Macht kratzt, die Schwiegermütter über die Frauen ihrer Söhne haben, ist der eventuelle Verlust von Privilegien nicht die Motivation der antifeministischen Haltung von Frauen. Sie empfinden es, und dies trifft ebenfalls auf Skeptiker unter den Männern zu, als bedrohlich, das Alt-Bekannte, das Gewohnte zu verlieren - das, was sie als 'Normalität' kennen lernten. Dem Feminismus wird also - wie jeder neuen politischen und kulturellen Bewegung - von vielen Menschen mit einer Zurückhaltung und Furcht begegne
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