Beschreibung
Felix Nussbaum, 1904 in Osnabrück geboren, verstorben 1944 in Auschwitz, war ein deutsch-jüdischer Maler, den die Nazis 1933 ins Exil trieben. Er lebte in Italien, in Frankreich und in Belgien, wo er und seine Frau im Sommer 1944 aufgespürt und ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert wurden. Wann und unter welchen Umständen Nussbaum zwischen dem 2. August 1944 und der Befreiung des Lagers durch die Sowjetarmee am 27. Januar 1945 verstarb, ist unbekannt. Die unlängst im Russischen Staatsarchiv in Moskau entdeckte Akte der Chirurgischen Abteilung des Lagerhospitals (Block 21) des Stammlagers führte Nussbaum als Häftling B-3594, der wegen einer Blase am Zeigefinger der linken Hand behandelt wurde. Saadia Isakov skizziert mit biografischen Fakten das Leben Nussbaums, dessen wohl bekanntestes Gemälde "Selbstbildnis mit Judenpass" (1943) ist, indem er die bekannten Fragmente sehr persönlich reflektiert und subjektiv bricht.
Autorenportrait
Saadia Isakov, geboren 1955 in Moskau, studierte russische Sprache und Literatur am Moskauer Staatlichen Pädagogischen Institut und arbeitete danach als Lehrer. Seit 1988 ist er publizistisch tätig, er gehört dem russisch PEN-Zentrum an. Seit 1991 lebt und arbeitet er in Deutschland, davon die längste Zeit in Osnabrück, u. a. als Chefredakteur der "Jüdischen Zeitung" und der Zeitschrift "Europe Express". 1994 gewann er den Europäischen Wettbewerb "Felix Nussbaum".