Beschreibung
Im Januar 1942 tagten die Technokraten des jüdischen Genozids am Berliner Wannsee. Elf Millionen europäische Juden sollten nach dem Willen der Naziführung systematisch ermordet werden. Diese sogenannte Wannsee-Konferenz beschloss nicht die 'Endlösung der Judenfrage'. Diesen Völkermord hatten die Strategen des imperialistischen Deutschland schon lange in der Planung. Und darum muss, wie der Faschismusforscher Pätzold befindet, der Holocaust im Kontext mit dem Überfall auf die Sowjetunion im Juni 1941 gesehen werden: Dieser Vernichtungskrieg schuf nicht nur den Rahmen für den Massenmord an den Juden Europas - dieser war dessen maßgebender Bestandteil. Es ging nicht nur um Raum und Bodenschätze im?Osten, sondern, wie die Naziführung immer wieder betonte, um die Ausmerzung jüdisch-bolschewistischen, minderwertigen Lebens auf dem Kontinent.
Autorenportrait
Kurt Pätzold, Jahrgang 1930, geboren in Breslau, studierte in Jena Geschichte, Philosophie und politische Ökonomie. Später ging er nach Berlin und konzentrierte sich dort auf Lehre und Forschung auf seinem Gebiet: deutscher Faschismus und Imperialismus. Aufsehen erregte der international renommierte Historiker mit Publikationen zum Dritten Reich und der Judenverfolgung, darunter 'Geschichte der NSDAP' und 'Rudolf Heß. Der Mann an Hitlers Seite'. Zugleich beschäftigt er sich zunehmend mit peripheren Themen, die im weitesten Sinne den kulturhistorischen Hintergrund für den deutschen Nationalismus, Militarismus und Rassismus bilden. Zuletzt erschienen im verlag am park '1813. Der Krieg und sein Nachleben' (2013), '1914. Das Ereignis und sein Nachleben' (2014), 'Kein Platz an der Sonne. Hundert Jahre danach und wenig gelernt' (2015) und 'Faschismus-Diagnosen' (2016).