Mythos Jugendherberge

Das Jugendherbergswerk in Thüringen - ein historischer Abriss, Festschrift zum 20. Jubiläum der Wiedergründung des DJH-Landesverbandes Thüringen e.V.

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783942115124
Sprache: Deutsch
Umfang: 272 S.
Format (T/L/B): 2.3 x 24.6 x 18 cm
Auflage: 1. Auflage 2011
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Mit dem vorliegenden Buch übergibt der Autor einer interessierten Leserschaft die erste Gesamtdarstellung der Geschichte der deutschen Jugendherbergen am Beispiel des Landes Thüringen von den Anfängen des Herbergswesens bis zur modernen komfortablen Bildungs- und Freizeiteinrichtung in unserer heutigen Zeit. Indem der Autor in den Fokus seiner Betrachtungen die Entwicklung des thüringischen Jugendherbergswesens rückt, leistet die Darstellung einen Beitrag zur weiteren Aufarbeitung der vielfältigen und abwechslungsreichen Landesgeschichte Thüringens und beseitigt damit einen weiteren Weißen Fleck. Vor allem aber hinterfragt Reyk Seela den Mythos Jugendherberge und erbringt den Nachweis dafür, dass Jugendherberge eben mehr ist als eine preisgünstige Unterkunft mit rotem Hagebuttentee, Graubrot und Stockbetten. Von Anfang an wurden mit ihrer Einrichtung bestimmte Ziele verfolgt, die im Laufe der Zeit einem Wandlungsprozess unterlagen. Die Geschichte der Jugendherberge, die im Laufe des 20. Jahrhunderts - das Zeitalter der Extreme - mit seinen großen politischen Irrtümern und den daraus folgenden gesellschaftlichen Brüchen zu einem Exportschlager wurde und eine internationale Etablierung fand, hat einen simplen wie schönen Ursprung zugleich - die Freude am Wandern in der Gruppe oder auch als Einzelperson. Während aber die Gründungsväter von Jugendherbergen noch in erster Linie die Förderung der Volksgesundheit im Auge hatten, rückte in den beiden deutschen Diktaturen zunehmend ein politischideologischer Erziehungsauftrag in den Mittelpunkt. Heute sind Jugendherbergen moderne Gästehäuser mit einem bestimmten Bildungsprofi l, die allerdings nur noch in Ausnahmefällen von ihren Besuchern angewandert werden. An die 600 Akteneinheiten, die vom Autor bei seinen Recherchen in zahlreichen Archiven eingesehen wurden, bilden das solide Quellenfundament des Buches. Verschiedene Interviews mit Zeitzeugen ergänzen dieses Fundament.